Die Tierwelt gesund erhalten

4. September 2016

Mit Mariendisteln einen Beitrag leisten

Seit dem 1. September wird auch heuer wiederum von den christlichen Kirchen die so genannte Schöpfungszeit begangen. Diese dauert bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des hl. Franziskus, der insbesondere auch um den Schutz für die Tiere angerufen wird. Es liegt wohl auf der Hand, dass man sich in der Sorge um die den Menschen anvertrauten gefiederten oder vierbeinigen Wesen ebenfalls der Heilkräuter bedient. Daher soll heute im Zuge der thematischen Phase die Mariendistel (Silybum marianum) ein wenig unter die Lupe genommen werden. Ich denke, es ist ganz gut, dass wir als Menschen nicht ständig um uns selbst kreisen, sondern uns von unseren Mitgeschöpfen den einen oder anderen wertvollen Akzent für unser Leben liefern lassen. Aber sehen wir uns die Heilwirkungen der Mariendistel einmal näher an. Gewiss steht unter diesem Aspekt die gute Funktion der Leber im Vordergrund. Diesen unterstützenden Effekt nehmen auch die Tiere gerne in Anspruch, deren Organe sich ja oft kaum von den unsrigen unterscheiden. Weiters erweist sich die Mariendistel als keimtötend, zusammenziehend und regenerierend und zudem als blutdrucksteigernd. Wenn wir üblicherweise die Samen des stechenden Gewächses verwenden, so sollte darauf Bedacht genommen werden, diese vor einer etwaigen Extraktion anzustampfen oder anzubrechen, da sich die Wirkstoffe in der Eiweißschicht direkt unter der Schale befinden, nicht jedoch im zentralen Samenkern. In der Tierwelt können wir dieses wertvolle Heilkraut auf mehrere Weisen verwenden. So hat sich schon seit jeher die frische zerkleinerte grüne Pflanze der Mariendistel als Viehfutter sehr gut bewährt. Das Geflügel wiederum pickt ganz gern die Samenkörner auf und reagiert darauf mit einer vermehrten Legelust. Wie bei uns selbst darf man auch den Wesen der häuslichen und wilden Fauna mit einer vorbeugenden Begleitung zur Seite stehen. Versuchen wir uns so als Teil der Schöpfung zu erweisen, der mithilft, diesem wunderbaren Zusammenhang mit Dankbarkeit und Wohlwollen den gebührenden Respekt zu zollen.

Ein Tee für Tiere

Mariendistelsamen werden im so genannten Kaltansatzverfahren zu einem Tee gekocht. Diesen kann man als Tränke verabreichen, um vorliegende Leber- und Gallenbeschwerden, die der Veterinärmediziner diagnostiziert, zu begleiten. Gelingt es jedoch, ab und zu diesen Tee an das Tier zu bringen, besitzt dies einen vorbeugenden Effekt. Übrigens kann man diesen Vorteil auch dem Wild von Reh bis Hirsch und Gämse zuteil werden lassen, indem man im Revier den besagten Samen oder vor der Blüte getrocknetes Kraut der Mariendistel an Futterplätzen zur Äsung reicht. Mariendistel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya