Auf zur fröhlichen Jagd

6. August 2016

Wermut und die Blattläuse

Es besteht immer noch die Möglichkeit, das allgemeine Bewusstsein und das Umdenken vieler dahingehend zu fördern, dass sie uns insgesamt dazu anleiten, möglichst behutsam mit der den Erdenbürgern anvertrauten Schöpfung umzugehen. Das betrifft natürlich in erster Linie unsere Weise, wie wir die Pflege der Pflanzen im eigenen Garten oder in der Landwirtschaft handhaben. Da ist es nun einmal nicht egal, wie viel Chemie den Boden oder das Blattwerk bzw. die Früchte berührt! Bitterkräuter, wie der Echte Wermut (Artemisia absinthium) eines ist, tragen ebenso etwas dazu bei, dass unser Geist wacher und aufmerksamer wird. Grund dafür ist die Reaktion der Zellen, die mit der durchaus auch sinnlich wahrnehmbaren Bitterkeit, die allen Pflanzenteilen des Wermuts innewohnt, in Verbindung steht. Die Sorge um den eigenen Körper wollen wir jedoch für heute einmal dahingestellt lassen. Wenn es den Gartenliebhabern ein Anliegen ist, ihre Beete möglichst naturnah zu bearbeiten und vielmehr zu behandeln, dann stellt sich spätestens beim Auftreten der oftmals geschmähten Schädlinge die Frage, wie man ihnen beikommen kann. Welche Kräuter eignen sich also, damit sie dahingehend aufbereitet werden können, um ein Rausschmeißer für Blattläuse & Co zu werden? Um diese Frage zu beantworten, brauchen wir uns gar nicht vom Wermut zu entfernen. Jener Korbblütler stellt ja ohnehin als Wegumrandung oder als Teil eines bunten Kräuterbeetes ein schmuckes Element im grünen Paradies vor der Haustür dar. Das beste ist es in diesem Fall also, gleich die vorhandene Ware zum Einsatz kommen zu lassen, wenn uns ein von chemischen Pestiziden freier Garten am Herzen liegt.

Wermut-Tee für die Gießkanne

Um im Garten gegen Blattläuse erfolgreich vorzugehen, kann man das Wermutkraut aufbereiten. Als Richtlinie gilt dabei, dass man für eine Menge von 10 Liter Wasser jeweils 300 g frisches oder 50 g getrocknetes Kraut benötigt. Für die tatsächlich vorgesehene Menge an derartiger Flüssigkeit braucht man dieses Verhältnis lediglich umrechnen. Einen Tee im Heißaufguss herstellen und abkühlen lassen. Als Schädlingsbekämpfung kann man ihn nun in Form einer unverdünnten Wurzelgießung zur Anwendung bringen oder ihn leicht verdünnt auf das oberirdische Blattwerk sprühen. Wermut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya