Der Zirkulation dienen

8. Juni 2016

Den Steinklee als Hilfe anfordern

Für die Beförderung von Waren betreiben wir sehr viel Aufwand. Wie weit wir darin jedoch moralisch und umweltbewusst handeln, wenn alles und jedes binnen kürzester Zeit von A nach B rund um den Globus transportiert werden kann, bleibt vorerst als Frage, die der Beantwortung harrt, im Raume stehen. Als Konsumenten ist es uns durchaus möglich, auch hierin eine langfristige Veränderung herbeizuführen. Doch bleiben wir einmal bei uns selbst. Sobald sich der Sommer wider alle Erwartungen aufgrund der meteorologischen Lage der letzten Wochen und Monate einzustellen beginnt, streckt der Echte Steinklee (Melilotus officinalis) seine zartgelben Blüten gen Himmel. Dieser Schmetterlingsblütler kommt mit sehr kargen Böden als Standort ganz gut zurecht und begnügt sich auch mit einem steinigen Untergrund, um seine Wurzeln unter sich zu verankern. So findet man ihn auf Geröllhalden, entlang von Bahndämmen oder in der Nähe von Erdabbrüchen. Die Tatsache, dass er sich gerade dort aufhält, wo etwas Neues errichtet wird oder wo Wege angelegt werden, deutet uns schon an, dass der Steinklee mit einem physischen Wegbereiter verglichen werden kann. In unserem Falle ist es das Blut, das in allen Gliedmaßen und Organen gut und regelmäßig zirkulieren kann. Damit ist folglich die jeweilige gute Funktion dieser Bereiche, deren Versorgung und gleichzeitige Entgiftung und Reinigung gewährleistet. Wenn der rote Lebenssaft schlecht vorankommt, merken wir es außerdem, indem manche Zonen sich kühl anfühlen. Wir kennen das besonders von unseren Fingern, Händen und Füßen. Manchmal kann es zudem vorkommen, dass die Nagelbette an den Fingern sich bläulich einfärben und damit zu einem Indikator für eine schlechte Blutversorgung werden. Gewiss ist es dann angezeigt, sich auch medizinisch diagnostizieren zu lassen, sofern dieser Zustand oft und langanhaltend auftritt. Als Unterstützung für ein gutes Weiterkommen des Blutes steht uns aber auf jeden Fall der Steinklee zur Verfügung.

Tee aus Steinklee

Das blühende Kraut des Echten (oder Gelben) Steinklees kann man abschneiden und behutsam trocknen. Von den daraufhin zerkleinerten Pflanzenteilen nimmt man 2 Teelöffel voll und überbrüht sie mit 1/4 Liter Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Will man die Blutzirkulation in seinem Körper auf eine sanfte Weise ankurbeln, so trinkt man diesen Tee eine Zeitlang 3-mal täglich. Die Steinkleedroge eignet sich überdies auch zum Mischen mit anderen Kräutern. Gelber Steinklee ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya