Es ist nicht alles verloren
10. Mai 2016Am Zwetschkenbaum die Blätter sammeln
Noch immer hört und liest man Schadensberichte, die vom jüngsten Schnee- und Kälteeinbruch Ende April herrühren und nicht nur die südöstlichen Landstriche Österreichs aufzuweisen haben. Selbst in Wien, Nieder- und Oberösterreich haben vor allem die Obst- und Weinkulturen einen deutlichen „Deppscher“ durch den Besuch von Väterchen Frost erhalten. Mancherorts wird z. B. die Marillenernte total ausfallen. Und wie sieht es bei den Zwetschken aus? Leider nicht viel besser. Für die Interessen der Naturheilkunde ist dabei aber noch nicht aller Tage Abend. Gewiss ist es schmerzlich, wenn man auf die köstlichen Früchte im Spätsommer und im Herbst verzichten wird müssen. Trägt jedoch ein Baum dieser Art einmal ein Jahr keine Früchte, so geht dafür die Kraft wieder mehr in den Stamm und in die Äste, was ja ebenfalls für die Folgezeiten wiederum Vorteile mit sich bringt. Was die Fans der Kräuterkunde manchmal ohne böse Absicht übersehen, ist die schlichte Tatsache, dass nicht nur das Obst einen gesundheitlichen Wert für den Bruder Leib besitzt. Obwohl man es den Blättern des Zwetschkenbaumes kaum ansieht, verbergen sich in ihnen ebenso heilvolle Wirkungen, von denen unsere Altvorderen bereits etwas wussten. Im Laufe der Zeit ging so manches Wissen darüber verloren. Dennoch haben die Hausmittel meiner Meinung nach nichts an Aktualität verloren. Obschon es nun mit den sonnigen Phasen beim Wetter bergauf geht, heißt das noch lange nicht, dass die Grippe- und Erkältungskrankheiten in gleichem Maße zurückgehen. In zugigen und kalten Räumen besteht vor allem jetzt die Möglichkeit, dass derartige Infekte erneut die Oberhand gewinnen oder sich zumindest der Rachen entzündet und der Hals zu brennen beginnt. Statt des berühmt-berüchtigten Slibowitzes sollten da lieber die Blätter des Zwetschkenbaumes so aufbereitet werden, damit sie gerade in den erwähnten Leiden Linderung bringen.Zwetschkenbaum-Blätter aufkochen:
Sind an den Zwetschkenbäumen die Blüten verblüht, sammelt man frische Blätter von den Ästen. Davon nimmt man ca. 100 g und kocht diese in 1 Liter Weißwein kurz auf und lässt das Ganze 1/2 Stunde lang ziehen. Abseihen und 3 Esslöffel voll guten Honigs in den Wein rühren. Hernach in eine dunkelglasige Flasche füllen und kühl lagern. Morgens und abends nimmt man je ein Stamperl davon, das vor dem Trinken leicht angewärmt wird. Das hat sich in der Erfahrung der Naturheilkunde bei Halsschmerzen und geschwollenen Mandeln bewährt. Spült man mit diesem Wein den Mund, stärkt man überdies damit das Zahnfleisch.
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