Ein Kraut und eine Tugend

5. Mai 2016

Lavendel und der gute Wille

Um auf unserer Welt etwas zu verändern, braucht es anscheinend große Anstrengungen. Die Schöpfung weist nicht unbedingt das gesündeste Erscheinungsbild auf, die Kriegsherde verringern sich nicht von heute auf morgen und Hunger, Ausbeutung und fehlende Arbeitsplätze stehen nach wie vor auf der Tagesordnung. Es gibt aber ebenso mutige und beherzte Initiativen, die für bessere Schlagzeilen sorgen. Gott sei Dank! Und es gibt den Lavendel (Lavandula angustifolia). Dort, wo dieses Duftkraut die letzten Frosteinbrüche gut überstanden hat, beginnt es sich von Neuem als Zwergstrauch zu formieren, indem der Lavendel neue Triebe ansetzt, die ebenso bald die begehrten violetten Blüten zeitigen werden. In den Gärtnereien hat man dem in geheizten Glashäusern einen klimatischen Vorschub geleistet, so dass nun bereits prächtig entwickelte Stöckerl erworben und auf ihren Platz in den Garten gesetzt werden können. Die ätherischen Öle, die im Kraut und in den Blüten des Lavendels enthalten sind, haben auf unseren Organismus eine sehr gute Wirkung. Nicht nur, dass deren charakteristischer Duft die Nase erfreut und uns angesichts dessen umso tiefer und gründlicher einatmen lässt, sondern unser Nervengeflecht erlangt ebenfalls einen beruhigenden Impuls, der uns zur Ruhe und zur Besinnung kommen lässt. Nur besonnene und in sich gesammelte Menschen erlangen letztendlich auch einen festen und entschlossenen Willen. So gesehen erschließt sich uns durchaus ein Zusammenhang zwischen Tugend und Heilkraut. Für alle, die dieses erstaunliche Verhältnis in der Praxis für sich nutzen wollen, gibt es einen ganz einfachen und effektiven Tipp.

Suppenkraut Lavendel:

Wer seine Physis stärken und den eigenen Willen zum Guten unterstützen möchte, kann den Lavendel in der Küche zum Einsatz bringen. Von einem im Garten oder im Blumentopf wachsenden Lavendelstock, der nicht mit Spritzmittel behandelt wurde, kann man die Trieb- und Blattspitzen ernten und gleich frisch verarbeiten. Feingehackt, nimmt man ca. 1 Esslöffel voll und gibt diesen in die Suppe. Das unterstützt nicht nur die Psyche, sondern trägt ebenfalls zu einer gesunden Ernährungskultur ein Scherflein bei. Lavendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya