Die Beine umsorgen

4. Mai 2016

Das Zinnkraut ist dafür geeignet

Bei ausgedehnten Spaziergängen durch die Landschaft begegnet man unweigerlich zahlreichen Pflanzen, die den Wegrand säumen. In der Fülle des dabei Gebotenen kann vor allem an Flächen, die einen verdichteten Untergrund besitzen und dadurch eine Staunässe aufweisen, ein eher bizarr anmutendes Gewächs unsere Aufmerksamkeit erregen. Es handelt sich dabei um das Zinnkraut, für gewöhnlich Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) genannt, das in der Volksheilkunde seit langem verwendet und geschätzt wird. Aufgrund seines hohen Anteils an Kieselsäure hat man diese Heilpflanze unter anderem dazu benutzt, um zinnernes Geschirr zu putzen und zu reinigen. Es war kein Geringerer als Pfarrer Sebastian Kneipp, welcher der Ehre des Zinnkrauts wieder ein wenig auf die Sprünge geholfen hat. Kneipp empfahl die Verwendung von Acker-S chachtelhalm zur Beschleunigung der Wundheilung und als Hilfe bei Rheuma und Gicht. Zur Verminderung von Haarausfall z.B. kann eine Mischung von Heilerde und Zinnkrauttee, der kalt angesetzt und nach drei Stunden aufgekocht wird, hilfreich sein. Ich selbst möchte heute eine andere Weise vorstellen, bei der das Zinnkraut im Zuge einer äußerlichen Anwendung zum Einsatz kommen kann. Sehr oft gibt es nämlich Anfragen, was man denn tun könnte, wenn die Beine zur Problemzone des Leibes werden. Vielfache Faktoren sind dafür verantwortlich, dass sich im Laufe des immer höher werdenden Lebensalters die Gewebestruktur der Haut, der Muskeln und nicht zuletzt auch der unsere tragfähigen Gliedmaßen durchziehenden Blutgefäße verändert. Die Venen sind in den ärztlichen Ordinationen auf jeden Fall ein Gesprächsthema. Es wäre schade, wenn man hierbei auf das Zinnkraut vergessen würde. Denn als begleitendes Naturheilmittel kann es sicher zur Besserung so mancher Beschwerden etwas beitragen.

Tee aus Zinnkraut für die Beine:

Von den grünen getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteilen des Acker-Schachtelhalms (= Zinnkraut) nimmt man 2 Teelöffel und setzt diese 3 Stunden lang in 1/4 Liter kaltem Wasser an. Danach kurz aufkochen und dann abseihen. Mithilfe des derart gewonnenen Tees kann man sich kalte Umschläge an den Beinen auflegen, die mithelfen, das Gewebe der Beine insbesondere im Zusammenhang mit Venenschwäche wiederum zu stärken. Ackerschachtelhalm oder Zinnkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya