Mit voller Kraft voraus
22. April 2016Die Vogelmiere startet wiederum durch
Jeder Aufbruch einer Weltraummission ist mit viel Spannung verbunden. Wichtig ist vor allem, dass die Triebwerke einer Trägerrakete die notwendige Energie liefern, damit der Flugkörper die Schwerkraft der Erde überwinden kann. Bei den Pflanzen gibt es scheinbar eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung. Denn der wissenschaftliche Name der Vogelmiere (Stellaria media) deutet an, dass es eine vom Schöpfer liebevoll gefügte Weise gibt, den Sternenhimmel auf die Erde zu bringen. Ich meine die Blüten dieses bescheidenen Nelkengewächses, die bei günstigen Bedingungen das ganze Jahr über an den Trieben der Pflanze zu entdecken sind. Die Blütenblätter der Vogelmiere sind schneeweiß gefärbt, die Staubgefäße heben sich jedoch in einem noblen Purpur davon ab. In ihrem Gehabe gibt sich dieses Kraut eher bescheiden. Es wächst vor allem auf Schuttplätzen und Wegrändern, gern auch auf Äckern sowie im Wald und in den Gärten, sofern man ihm Platz lässt. Als Inhaltsstoffe finden wir in der Vogelmiere, einen hohen Anteil an Kalium und an Saponinen. Pfarrer Sebastian Kneipp bereitete einst der Vogelmiere in der Naturheilkunde den Weg. Daher hat er Folgendes festgehalten: „Man kann den Hühnerdarm (= anderer Name für Vogelmiere) recht passend als Lungenkraut im eigentlichen Sinne des Wortes nennen, weil er auflösend und schleimlösend wirkt und auch bei Blutbrechen und Bluthusten sowie bei Hämorrhoiden, bei Nieren- und Blasenverschleimung gute Dienste leistet.“ Der gegenwärtige April bringt immer noch so manche raue Wetterphase mit sich, die leider das Thema Husten ein weiteres Mal aktualisiert.Hustentee aus Vogelmiere:
Vom zerkleinerten frischen Vogelmierenkraut nimmt man 2 Teelöffel und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Anschließend 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bei zähem und hartnäckigem Husten trinkt man am besten in der Früh und am Abend rechtzeitig vor dem Schafengehen je eine Schale davon.
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