Wenn sich die Haut rötet

14. April 2016

Was der Feldahorn dazu beitragen kann

Wenn mir bei einem Wien-Besuch etwas Zeit übrig bleibt, dann schlendere ich gern durch die Innenstadt und bleibe bei den Auslagen der Antiquitätenhändler stehen, um mich an dem einen oder anderen Exponat aus der Barockzeit oder gar aus der Gotik zumindest visuell zu erfreuen. Bei einem Spaziergang durch den heimischen Wald wiederum geht es mir ganz ähnlich. Unlängst stand ich einmal mehr staunend vor ganz alten Exemplaren des Feldahorns (Acer campestre), die man im Thayatal nahe der Grenze zu Tschechien Gott sei Dank noch bewundern kann. In vielfältigen Wuchsformen begegnet man der kleinsten heimischen Ahornart in der freien Natur. Die Tatsache, dass er auch den Rückschnitt gut verträgt, hat ihn seit langem ebenfalls zum beliebten gärtnerischen Element gemacht. Jetzt im Frühjahr sollte nicht übersehen werden, wie der Feldahorn durch seine unscheinbaren, aber nektarreichen Blüten dafür sorgt, dass die futterhungrigen Bienen nicht leer zu ihren Stöcken zurückkehren müssen. In der Naturheilkunde spielt der Maßholder, wie man den oft knorrig gestalteten Waldrandbaum zudem nennen kann, eher eine untergeordnete Rolle. Dennoch wirft er für diesen Zweck durchaus einen Gewinn ab, der vor allem in den feinen adstringierenden Gerbstoffen zu finden ist. Das Erntegut besteht in diesem Fall aus der Rinde des Baumes. Von den jungen Zweigen, die noch keine korkigen Leisten aufweisen, kann diese zwischen April und Mai abgelöst werden. Ganz praktisch funktioniert das so, dass man mit dem Messer zwei kreisrunde Schnitte über eine gewisse Distanz und danach dazwischen ein Längsschnitt gezogen werden. Mit der Messerspitze hebt man dann die Rinde vom Untergrund ab. Am besten nimmt man die Schutzschicht von dünnen Ästen, die ohnehin beim Rückschnitt anfallen. Die abgeschälte Ware soll in der Sonne vor dem Lagern gut getrocknet werden.

Gerötete Haut „besänftigen“:

Manchmal kann es durch äußere Einflüsse wie chemische oder pflanzliche Erregerstoffe zu Irritationen der Haut kommen. In diesem Fall kann man eine Abkochung aus Feldahorn-Rinde verwenden, um Kompressen für eine Auflage damit zu tränken. 2 Teelöffel der zerkleinerten getrockneten Rinde werden mit 1/4 Liter kaltem Wasser aufgegossen und kurz aufgekocht. Danach ca. 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Feldahorn-Rinde eignet sich überdies als Badezusatz bei empfindlicher oder spröder Haut. Feldahorn ⓒ wikimedia.commons