Regelmäßig Dampf ablassen

3. April 2016

Dazu sollte Petersilie in der Nähe sein

Das Wort „Nebenwirkung“ hat einen eindeutigen pharmakologischen Bezug. Auf jedem Beipackzettel, den man beim Gebrauch jeglicher Medikamente studieren und beachten sollte, finden wir diesen Begriff. Normalerweise ist damit ein negativer Effekt gemeint, der bei der Einnahme von Tabletten in seltenen Fällen ausgelöst werden kann. Im Hinblick auf heilende Pflanzen möchte ich dieses Schlagwort ein wenig umformulieren. Denn der Gebrauch von Heilkräutern, der ebenfalls verantwortlich und umsichtig durchgeführt werden sollte, zielt meist auf einen bestimmten Bereich der Physis ab. Nehmen wir heute als konkretes Beispiel die Petersilie (Petroselinum crispum) her. Gewiss fällt uns dazu zu allererst ihre Wurzel ein, die gerne als Gemüse auf vielfältige Weise gekocht und aufbereitet werden kann. Und zeitgleich werden wir an das Grün des Doldenblütlers denken, das sowohl zum optischen wie auch geschmacklichen Aufbessern von Kartoffeln schon so manchen Gaumen begeistert hat. Nicht zu vergessen sei, dass die Petersilie des weiteren in der Naturheilkunde als Hilfsmittel herangezogen wird. Ein Tee aus zerkleinerten Wurzelteilen unterstützt das Ableiten von Wasseransammlungen in den Beinen oder im Bauchbereich, was wiederum dem Herzen einen guten Dienst erweist. Auf unserem Herzen kann aber noch ein anderer Druck liegen. Dieser entsteht durch zu hohe Erwartungen an sich selbst oder durch eine übermäßige Belastung, die andere Personen oder negative Umstände im eigenen Lebensumfeld verursachen. Bildlich gesprochen ist es dann vonnöten, dass man regelmäßig Dampf ablässt, um nicht zu explodieren. In den Blättern der Peterlilie befindet sich ein ätherisches Öl, das auf sehr sanfte Weise die seelischen Ventile zu öffnen vermag. An diese positive „Nebenwirkung“ des Küchenkrautes dürfen wir denken, wenn es nun im Garten neu zu sprießen beginnt.

Riechen an Petersilien-Blättern:

Bei seelischer Belastung, die durch Druck von innen oder außen entsteht, sollte man öfter zu frisch gepflückten Blättern der Petersilie greifen, um daran zu riechen. Effektiver ist es dabei noch, diese mit den Fingern zu zerreiben, um mehr an ätherischen Substanzen freizusetzen. Das Einatmen des Petersilienduftes unterstützt eine psychische Entkrampfung und kann ein Gefühl der Erleichterung mit sich bringen. Petersilienblatt ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya