Vom Boden und vom Baum

16. März 2016

Spitzwegerich mit Lindenblüten kombinieren

Die vorösterliche Zeit bringt sehr viel an Vorbereitungen im Haushalt und nicht zuletzt auch in den Kirchen mit sich. Immerhin sollen die Fenster geputzt sein, der Garten vor dem Haus von so mancher winterlichen Tristesse befreit werden, und für die Feiertage ist es in den Gotteshäusern ebenfalls notwendig, die Räumlichkeiten für die heiligen Tage zu rüsten. Was alle von uns nun am wenigsten gebrauchen können, ist eine schwerwiegende Erkältung oder gar einen grippalen Infekt. Im Hinblick auf das Osterfest möchte ich daher zwei Hilfen empfehlen, wie wir sie in Spitzwegerich-Blättern und in Lindenblüten entdecken dürfen. Diese beiden Kräuterschätze scheinen zwar nach außen hin nichts mit der erwachenden Natur rund um die Tage des Leidens und der Auferstehung Christi zu tun zu haben. Da denkt man doch eher an Frühlingskräuter wie Gänseblümchen, Brennnessel oder die in vollem Saft stehenden Birken. Und doch hat es seine Berechtigung, die Kombination aus Spitzwegerich und Lindenblüten gerade jetzt für eine begleitende Maßnahme heranzuziehen. Denn viele haben dieser Tage wieder einmal mit einem entzündeten Atembereich zu kämpfen, der es einem schwer macht, sich den tagtäglich anfallenden Arbeiten zu stellen. Vom Spitzwegerich wissen wir, dass er physische Heilungsprozesse sehr gut fördern kann. Die ihm inneliegenden Schleimstoffe verstärken zudem die Möglichkeit, den festsitzenden Schleim in den Bronchien wiederum von sich zu geben und abhusten zu können. Und vom Baum, der in unserer Sprache Linde heißt, kennen wir durchaus die Kraft, die so manche Beschwerden im wahrsten Sinne des Wortes zu lindern weiß, um ein wenig mit dem Klang der jeweiligen Begriffe zu spielen. Was direkt als Effekt von den Lindenblüten bekannt ist, nennen wir ein gesundes Schwitzen. Dieser Prozess ist ja unbedingt für eine vermehrte Reinigung des Organismus notwendig. Also, wer nun vor Ostern als erstes seinen Bruder Leib im Abklingen einer Bronchitis einsatzfähig werden lassen möchte, ist gut beraten, das eine Kraut vom Boden und die heilende Gabe vom Baum zusammenzuführen.

Tee aus Lindenblüten und Spitzwegerich:

Um kurmäßig die Lunge nach einem Erkältungsinfekt wiederum frei zu bekommen, kann sich mit einem Tee behelfen. Getrocknete Lindenblüten und ebenso beschaffene zerkleinerte Blätter des Spitzwegerichs, die im vergangenen Sommer geerntet wurden, werden zu gleichen Teilen gemischt. 2 Teelöffel gießt man davon mit 1/4 Liter kochendem Wasser auf. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. 3-mal am Tag trinken. Und so gut als möglich den Körper schonen und das Haus hüten. Spitzwegerich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Lindenblüte ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya