Ein stiller Helfer in der Küche

11. März 2016

Sein Name ist Anis

Um ein Fest in einer Gemeinde kommunaler oder kirchlicher Natur zu organisieren, braucht es im Vorfeld eine Besprechung mit all den daran aktiv Beteiligten. Wenn dieses dann stattfindet, ist es wichtig, dass alle verlässlich auf ihrem Posten sind und die anstehenden Arbeiten erledigen. Sonst könnte es sein, dass sich der Event zu einem Chaos oder zumindest zu einem Flop entwickelt. In meinen Pfarren habe ich das Glück, auf zahlreiche verlässliche Personen vertrauen zu dürfen, die sich mit Treue und Hausverstand immer wieder zur Verfügung stellen, um ein Fest gelingen zu lassen. Der Anis (Pimpinella anisum) weckt in mir ähnliche Assoziationen. Botanisch betrachtet zählt der Gewürzlieferant zu den Doldenblütlern. Um in die Heimat der Anispflanze zu gelangen, muss man das östliche Mittelmeergebiet bzw. das westliche Asien ansteuern. Schon seit langem wird sie natürlich auch von Menschenhand in anderen Ländern wie etwa in Südeuropa, in Indien, Ägypten oder im südlichen Russland angebaut, geerntet und exportiert. Durch seine Wirkstoffe vermag der Anis einerseits dem Organismus positiv belebende Akzente zu vermitteln, wie etwa den Appetit anzuregen und andererseits hält er manches in Schach, was uns weniger angenehm erscheint. Hierzu zählen an erster Stelle Blähungen und ihnen vorausgehende Gärungsprozesse im Darm. Um auf das oben besprochene Bild einzugehen, steht auf jeden Fall außer Frage, dass der Anis seine guten Fähigkeiten zur Verfügung stellt, sobald man ihn in der Küche durch das Verwenden desselben mitwirken lässt.

Beigabe von Speisen:

Um sich der generell gesundheitsfördernden Wirkungen des Anises zu bedienen, sollte er in geringer Menge immer wieder zum Würzen und Abschmecken herangezogen werden. Zerquetschte Aniskörner etwa können dem Rotkraut, aber auch Gurken und Karotten beigefügt werden. Beim Zubereiten von Aufläufen darf der Anis ebenfalls eine Rolle als „Nebendarsteller“ übernehmen. Er passt überdies auch hervorragend zu gedünsteten Äpfeln. Anis ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya