Streicheleinheiten von innen heraus

26. Januar 2016

Das Ysopkraut und die Organe

Eben noch hüpfte meine Lieblingskatze Schnurrli, eine dreifarbige Schönheit, auf den Sessel nebenan, um so mit mir auf gleichem Sitzniveau zu sein. Viele kennen sicher das Bestreben der vertrauten Vierbeiner, sich mit den Herrln und Frauerln auf gleiche Höhe begeben zu wollen. Natürlich gehen die Wünsche der Haustiere darüber hinaus. Letzten Endes sind Streicheleinheiten und Liebkosungen das eigentliche Begehr. Meine fellige Mitbewohnerin erinnert mich damit an etwas, was ich im übertragenen Sinne auch den einzelnen Organen zugute kommen lassen kann. Die Frage ist nur, wie?! Der Ysop (Hyssopus officinalis) hat auf den ersten Blick weder mit Katze, Hund oder einem Kaninchen etwas gemein. Sicherlich handelt es sich bei dem Lippenblütler um ein Lebewesen, das genauso wie die anderen auf die unzählbare Vielfalt der Schöpfung Gottes einen wohltuenden Verweis gibt, egal, ob es sich dabei um eine Pflanze oder um ein Tier handelt. Aber bleiben wir einmal bei dem Heilgewächs selbst. Von Südeuropa bis zum Kaspischen Meer erstreckt sich die Zone, in der das Ysopkraut ursprünglich vorkommt und wild wächst. Es liebt vor allem sonnige Berge und felsige Hügel. Mit seinem Kampfergehalt kann der Ysop den Körper von innen heraus wärmen und zu einem allfälligen Heilungsprozess animieren. Das in den Pflanzenteilen enthaltene ätherische Öl wiederum baut Entzündungen der Atemwege ab und wirkt sich überdies auch schmerzlindernd beim Zuheilen von Wunden aus. Aber da gibt es zudem noch organische Kandidaten, die gleich unseren vierbeinigen Hausgenossen auf eine positive und vor allem konkrete Zuwendung warten. Dafür haben wir ebenso mit dem Ysop etwas parat.

Ysop-Pulver fabrizieren und einnehmen:

Das geht ganz einfach. Hat man eine getrocknete Droge aus Blättern, Blüten und Triebspitzen des Ysop-Krautes zur Hand, so kann man diese in einem Mörser so lange reiben, bis daraus ein Pulver entsteht. Von diesem sollte man dann 2- bis 3-mal am Tag 1/2 Teelöffel voll, den man mit etwas Honig, Marmelade oder Joghurt abmischt, zu sich nehmen. Diese Anwendung stellt eine perfekte und stärkende Streicheleinheit für die Lunge, die Galle, die Leber und die Nieren dar, was eine direkte Auswirkung auf das gesamte Wohlbefinden zeitigt. Ysop ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya