Wenn’s nicht läuft wie geschmiert

11. Januar 2016

Johanniskraut tut dem Knie gut

Eine Wunschvorstellung jedes Chefs in jeder Art von Betrieb, jeder Abteilungsleiterin oder jeder Hoteldirektorin ist es doch, dass die Angestellten harmonisch zusammenarbeiten, auf jede Veränderung mit Verständnis reagieren und zudem die Bilanzen schwarze Zahlen aufweisen. Zusammengefasst nennt man das ganz einfach: es läuft wie geschmiert. Bei unserem Körper mitsamt seinen Gelenken gilt das ebenso. Im Johanniskraut (Hypericum perforatum) begegnen wir einem Kraut, das im Allgemeinen für seine beruhigende Wirkung bekannt ist. Davon zeugt einen breite Palette von Produkten, die in den Apotheken erhältlich ist. Es ist für mich persönlich des Sommers je neu eine Freude, dem Johanniskraut begegnen zu dürfen. An den Feldrainen und an den Wegrändern steht es quasi griffbereit und streckt mir seine froh stimmenden gelben Blüten und seine ovalen Blätter entgegen, von denen ich hie und da eines abzupfe, um es gegen das Sonnenlicht zu halten. Dann erscheint vor meinen Augen ein Bild, das frappant einem Sternenhimmel ähnelt. Durch die in der Oberflächenstruktur integrierten winzigen Öldrüschen meint man, ein durchlöchertes Blatt vor sich zu haben. Aber gehen wir zurück zu dem Umstand, der vielen von uns Sorgen und auch begleitende Schmerzen bringt. Das Gehen verläuft nämlich nicht mehr wie geschmiert (s. o.), wenn vor allem das Knie nicht mehr mitspielt. Diese äußerst wichtige Beugezone unserer Beine hat ja im Laufe des Lebens viel zu erledigen und abzufedern. Im Bereich des Kniegelenkes kann es aus verschiedenen Gründen zu Entzündungen kommen, die das Gehen und Bewegen ziemlich beeinträchtigen können. Neben der ärztlich verordneten und begleitenden Therapie kann man auch das Johanniskraut heranziehen, um äußerlich den angesprochenen Krisenherd in Angriff zu nehmen.

Ein Tee für einen Umschlag:

Bei Kniegelenksentzündung ist es sinnvoll, auf verschiedene Weise Umschläge anzulegen und die Haut rund um das Knie mit abschwellenden und kühlenden Hilfen einzureiben. Ein Tee, der aus getrockneten Blüten und Triebspitzen des Johanniskrautes im Heißaufguss zubereitet wird, eignet sich in diesem Falle sehr gut, um damit einen Verbandsstoff zu tränken und ihn jeweils eine Zeitlang um das Knie zu binden. Das hilft mit, dass sich die Entzündung verringert und das Knie wiederum heiler seinen Dienst aufnehmen kann. Johanniskraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya