Geballte Hoffnung

2. Januar 2016

Die Knospen der Pappeln sind kraftvoll

Es bedarf einigen Mutes, sich einem bewussten Blick in die Zukunft zu stellen. Allein schon die Aussicht auf ein sich rasch erwärmendes Weltklima bringt doch die Konsequenz mit sich, dass wir umgehend vieles an unserem Lebensstil ändern müssen, um nicht den nachfolgenden Generationen einen kaputten Planeten zu hinterlassen. Und dennoch ist die Furcht vor Kommendem die schlechteste Lehrmeisterin. Da gehe ich doch lieber zu einer Pappel, die es – sehr menschlich formuliert – ganz schnell „zu etwas bringen kann“. Wir kennen diesen Baum, der zur Familie der Weidengewächse zählt, da er vielerorts an sogenannten Windschutzgürteln in Reih und Glied gepflanzt wurde und binnen weniger Jahre eine stattliche Höhe erreicht hat. Die eigentlich bei uns in Mitteleuropa heimische Art der Schwarzpappel (Populus nigra) ist hingegen nur selten ausfindig zu machen. Sie wird eher noch in Form einer Säulenpappel (Populus nigra Italica) als Alleebaum entlang von Straßen und Wegen oder am Rand von Sportflächen gesetzt. Sonst hat im Allgemeinen die Kanadische Pappel, die ihrerseits eine Kreuzung verschiedener Pappeln darstellt, den angestammten Individuen den Rang abgelaufen. Im Winter ist uns lediglich ein ganz kleiner und unscheinbarer Teil der Schwarzpappel zugänglich. Gerade in tristen Zeiten ist es aber von Vorteil, genug Hoffnung zu schöpfen. In den Knospen der Pappeln ist diese sehr gut dargestellt. Diese Form der Hoffnung darf aber ruhig bis an unsere Haut vordringen. Sie braucht nicht bloße Imagination zu bleiben. Denn vor allem dann, wenn die Haut durch irgendeinen Umstand wie etwa Wunden, Verbrennungen oder Abszesse in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist es sicher recht, ihr mithilfe der Pappelknospen eine bessere Zukunft in Aussicht zu stellen.

Pappel-Knospen in Öl ansetzen:

Von einer Schwarz-Pappel in Natur- oder Säulenform kann man die winterlichen Knospen pflücken und sie danach getrocknet verwenden. 5 Esslöffel davon übergießt man mit 1/4 Liter kaltgepresstem Olivenöl und lässt beides zusammen in einem verschlossenen Glasgefäß an einem sonnigen Fensterplatz stehen. Danach abseihen, abfüllen und kühl im Dunkeln lagern. Als Einreibung bei den oben genannten Hautleiden zu verwenden. Kann auch zur äußerlichen Behandlung bei Hämorrhoiden-Jucken eingesetzt werden. Pappel ⓒ Grafik von Prof. Emil Jaksch, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya