Konkret vorausdenken

14. November 2015

Mit Eichenrinde die Bauchregion stärken

Im Marmorsaal des Stiftes Geras ist in der Mitte des wunderbaren Deckenfreskos aus der Hand Paul Trogers (1698 – 1762) eine allegorische Figur dargestellt. Dabei handelt es sich um die personifizierte Providentia Dei (zu Deutsch: die Vorsehung Gottes). Diese Um- und Voraussicht des Allerhöchsten hat für uns Erdenbürger bereits alles Notwendige im Talon, wenn es vonnöten ist. Die Eiche (Quercus robur) mitsamt ihrer Rinde kann uns ebenfalls helfen, in menschlichen Dimensionen vorauszudenken. Im gesundheitlichen Bereich betiteln wir dieses kluge und verantwortungsvolle Handeln normalerweise mit dem Wort „vorbeugen“. Einem stattlichen Baum, wie es nun einmal die Eiche ist, traut man eher zu, dass er nach jahrzehntelangem Wachsen ein solides Holz herangebildet hat, das uns für Möbel und Zimmermannsarbeiten zur Verfügung steht. Aber stecken in diesem Baumriesen auch Heilkräfte? Gewiss, sonst würden wir uns heute nicht an dieser Stelle mit ihm beschäftigen. Die Rinde der feinen Zweige birgt durchaus sehr wertvolle Gerbstoffe, die man zur Stärkung der Haut nützen kann. Die zusammenziehende Wirkung, die durch derlei Inhaltsstoffe ausgelöst wird, tut generell dann gut, wenn es auf unserer äußeren Schutzschicht zu Entzündungen oder zu anderen Irregularitäten kommt. Wir wissen aber ebenso gut, dass in gleicher Weise unser Verdauungstrakt Schaden nehmen kann, weil womöglich unsere Nerven mehr als genug strapaziert und belastet werden. Das überträgt sich wiederum bei vielen auf den Magen, den Darm und die Leber. Wer darum weiß, der sollte deswegen schon vorrausschauend gerade diese Bereiche stärken und so gut es geht wappnen. Die Eichenrinde, die von daumendicken Ästen gewonnen wird, ist dafür eine probate Hilfe.

Einen Tee aus Rinde:

Aus abgeschälter, getrockneter und zerkleinerter Rinde kann man einen Tee zubereiten. Dazu nimmt man 2 Teelöffel der Rindendroge und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Es genügt, diesen herben Tee einmal pro Woche am Morgen zu trinken, um vorbeugend gegen Magen-Darmschleimhaut-Entzündungen und nervöse Darmbeschwerden vorzugehen. Dieser Aufguss unterstützt auch die Regeneration von erkrankten Organen wie Nieren und Leber, überdies hilft er bei Durchfall. Eichenzweig mit Eicheln und Rinde ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya