Die Mehlbeeren mit ins Haus nehmen
Fruchtgenüsse gibt es in sehr vielen Variationen. Entweder werden Obst und Beeren zu herrlichen Desserts verarbeitet, mit Speiseeis unwiderstehlich angerichtet oder einfach pur serviert und schnabuliert. In den überwiegenden Fällen profitiert die Gesundheit davon, sofern die Substanz und vor allem die Vitamine nicht durch unfachgemäße Zubereitung verändert oder vernichtet wurden. In der Natur draußen schaffen es manche Früchte, nach dem Blattabfall und trotz immer wiederkehrender Fröste an den Ästen zu bleiben. Die Mehlbeere (Sorbus aria) zählt zu den sogenannten Winterstehern. Damit werden Gewächse bezeichnet, deren Beeren oder Samen noch lange nach dem Heranreifen am Baum bleiben, weil anscheinend damit gerechnet wird, dass sie von dort im wahrsten Sinne des Wortes abgeholt werden. Das Taxi ist dabei meist fliegender Art und hat die Form eines Vogels, der dankbar ist, auf diese Weise noch Futter zu finden. Mit der Nahrungsaufnahme gelangt jedoch gleichzeitig der Same der jeweiligen Pflanze in den Verdauungstrakt und wird an oft weit entfernten Orten mit dem Kot ausgeschieden. Somit werden die Ausbreitung und der Fortbestand des Fruchtlieferanten gesichert. Die Mehlbeere hat einen Namen, der nicht aufs erste das Wasser im menschlichen Mund zusammenfließen lässt. Jedoch sind die Beeren des schön anzusehenden Baumes, der wiederum vermehrt in Alleen gepflanzt wird, dennoch von Nutzen. Sie enthalten viel Vitamin C und können zusammen mit anderem Obst sehr gut zu Marmelade und sogar zu Kompott verarbeitet werden.
Mehlbeer-Essig herstellen:
Mehlbeeren-Früchte brauchen Temperaturen unter Null Grad Celsius, um süß und genießbar zu werden. Deswegen sollte man einige Frostnächte abwarten, ehe man sie pflückt und anschließend verarbeitet. Um einen geschmackvollen Essig zu gewinnen, nimmt man ca. 5 Esslöffel voll reifer Mehlbeeren und setzt diese 8 Tage lang in 1 Liter Obstessig in einem warmen Raum an. Täglich sollte man in dieser Zeit das Gefäß mit dem Ansatz einmal kräftig durchschütteln. Am Ende abseihen und in eigenen Flaschen kühl und dunkel lagern. Das vitaminreiche Endprodukt eignet sich nicht nur zum Würzen verschiedenster Speisen. Mit Wasser verdünnt, stellt es überdies einen guten Durstlöscher dar.
Echte Mehlbeere ⓒ wikimedia.commons