Einen Umkehrschub bewirken

21. Oktober 2015

Wacholder und Sodbrennen

Heuer sind sie kaum zu übersehen. Der massive Blütenstaub, der im späten Frühjahr von unseren Wäldern über das ganze Land getrieben wurde, hat es bereits angekündigt. Nun hängen auf den Fichten sehr viele Zapfen als Resultat des Blühens und Stäubens. Trifft man in freier Natur oder im eigenen Garten aber auf einen Wacholderstrauch (Juniperus communis), so findet man darauf und darunter auf den ersten Blick grüne oder schon ausgereifte blaue Beeren. Aber die Gestalt dieser würzigen Früchte täuscht. Denn im Laufe des Heranwachsens einer so genannten Wacholderbeere verschmelzen die ursprünglichen drei Schuppen des Zapfens und umhüllen sich mit Fruchtfleisch. Das ist ein bewundernswertes Phänomen inmitten unserer europäischen Flora. Wenn nun die Laubbäume ihr Laub hergeben müssen, dann scheint das Selbstbewusstsein des Wacholders offenkundig stärker zu werden. Denn nicht nur die Tatsache, dass er sein Nadelkleid größtenteils behält, macht ihn für seine Umwelt interessant. Überdies treten parallel dazu seine Zapfenbeeren in ihrer stahlblauen Färbung zum Vorschein. Manche von ihnen fallen zu Boden. Vielleicht fragen die einen oder anderen um den Nutzen, den man aus den rohen Früchten ziehen kann. Da könnten viele Möglichkeiten aufgezählt werden, wie, wann und wo der Wacholder zum Einsatz kommen kann. Heute möchte ich all jenen einen Tipp mitgeben, die unter lästigem Sodbrennen leiden.

Wacholderbeeren kauen:

Ein Zuviel an Magensäure kann gar nicht wenigen ein Unbehagen bereiten. Vor allem sollte sie nicht den Magen Richtung Speiseröhre verlassen. Hat man frische Wacholderbeeren zur Hand, so können je 3 davon bei Sodbrennen in den Mund genommen werden. Gut und bedächtig durchkauen und mit genügend Speichel vermengen, bevor diese dann geschluckt werden. So kann man den „sauren Umstand“ wieder beseitigen. Nierenleidende sollten jedoch von dieser Anwendung Abstand nehmen, da Wacholderbeeren jene Organe übermäßig reizen können. Wacholderzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya