Die Kraft aus dem Boden
19. Oktober 2015Die saftvolle Wurzel der Großen Klette
Das laufende Kalenderjahr ist von der UNO mit einem besonderen Schwerpunkt bedacht worden. Das Augenmerk ist durch viele Aktionen und Veranstaltungen auf den Wert des Bodens und des Erdreiches zu unseren Füßen gelenkt worden. In diesem Zusammenhang durfte auch ich als Geistlicher und Naturliebhaber bei Vorträgen so manchen Gedanken formulieren und weitergeben. Mit der Großen Klette (Arctium lappa) haben wir es mit einem pflanzlichen Individuum zu tun, das uns ebenfalls weiterhelfen kann, den Erdboden dankbar im Blickwinkel zu behalten. Denn für mich sind gerade Kräuter, die wild und ohne menschliches Zutun am Wegrand wachsen, wahre Künstler, wenn es gilt mit oft sehr kargen und steinigen Verhältnissen zurechtzukommen. Die Klette aus der Pflanzenfamilie der Korbblütler ist so eine Repräsentantin. Gewiss breitet sie noch ihre großen Blätter aus, und ihre Samenstände werden mit ihrer haftenden Eigenschaft zum beliebten Spielzeug für spazierengehende Passanten. Doch je mehr der Herbst voranschreitet, desto mehr gewinnt wiederum die Wurzel der Klette an Bedeutung. Wenn diese nun durch Ausgraben, Abschneiden und Reinigen geerntet wird, dann kann man sie nach dem Trocknen zerkleinern und als s genannte Pflanzendroge auf mehrfache Weise verarbeiten und gewinnbringend einsetzen. Kaum jemand wird wohl an den Saft denken, den man ebenso aus der frischen Wurzel pressen kann. Dazu benötigt man einen Mörser, in den man Stückchen der gereinigten und in Teile zerschnittenen Wurzel zerstößt. Danach besprüht man die Wurzelmasse gut mit Wasser und lässt sie ca. 8 bis 10 Stunden lang ziehen. Zum Schluss den Saft durch ein Stück Leinen auspressen.Tinktur aus Klettenwurzel:
Das geht ganz einfach. 3 Esslöffel Klettenwurzel-Saft werden mit 1 Teelöffel Honig und 6 Esslöffeln hochprozentigem Weingeist in ein Fläschchen gefüllt und 8 Tage an einem zimmerwarmen Platz stehen gelassen. Hernach kann man die fertige Tinktur bereits verwenden. Bei Magengeschwüren, Bronchialleiden, bei Steinleiden oder Fußgicht kann man 3-mal pro Tag 5 Tropfen der Tinktur zusammen mit einem Löffel voll Joghurt oder Sauermilch zu sich nehmen, um die Beschwerden zu mindern.
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