In den Tee hineinschauen

17. Oktober 2015

Wenn er mit Fenchel angerichtet wird

Bildschirme sind wichtige Fenster zu Kommunikation und Information sowie bedeutende Hilfen zum Erledigen aller möglichen Arbeit. Displays werden öfter „gewischt“ als wir das wahrhaben wollen. Aber ohne sie geht faktisch nichts mehr. Und dennoch kann man diese elektronisch gesteuerten Flächen in einen Ruhemodus versetzen. Wenn ich heute ein wenig den Fenchel (Foeniculum vulgare) unter die Lupe nehme, so möchte ich gleichzeitig die Sehorgane – sprich: Augen – ebenfalls mit einer Aufmerksamkeit bedenken, die sonst für gewöhnlich unter den Tisch zu fallen droht. Denn wenn wir schon von dem reden, was wir täglich sehenderweise zu bewältigen haben, dann darf ruhig genauso von dem Arbeitsvolumen die Rede sein, das unsere Augen Tag für Tag bewältigen müssen. Im Fenchel treffen wir auf einen pflanzlichen Freund, der für gewöhnlich mit Verdauungsbeschwerden in Verbindung gebracht wird. Viele stillende Mütter haben Fenchelkörner griffbereit in ihrer Hausapotheke, um ihren Kleinen beistehen zu können, wenn deren Bauch gar arg zwickt. Dieses bekannte Gewürz hat aber auch Inhaltsstoffe, die den Augen einen Beistand bieten. Es kann ja leicht vorkommen, dass sich die Gegend rund um unsere Sichtfenster entzünden, weil wir uns in einem Luftzug aufgehalten haben. Andererseits kann es nach einer langen Autofahrt oder einem stundenlangen Arbeiten am Computer ebenfalls zu Überlastungserscheinungen kommen. Manchmal beginnen sich die Augen dann zu röten, vermehrter Tränenfluss setzt ein oder die Sehorgane fangen leicht zu schmerzen an. Dann ist’s Zeit, desgleichen den oben erwähnten Ruhemodus einzuschalten und höchstens im wahrsten Sinne des Wortes in einen Tee zu blicken, der mithilfe von Fenchelkörnern angerichtet wurde. Einen Teil sollte man aber dennoch trinken.

Wohltat für angestrengte Augen:

2 volle Esslöffel angequetschter Fenchelsamen werden mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Das richtet man sich am besten abends her. 1/4 Liter des Tees trinkt man ungesüßt und schluckweise. Die andere Hälfte verdünnt man mit 1/4 Liter abgekochtem Wasser und badet so warm man es verträgt die Augen darin, indem man gleichzeitig die Lider fleißig bewegt. Hernach gut abtrocknen und womöglich gleich ins Bett gehen, ohne sich noch etwas auf einem Bildschirm anzusehen oder zu lesen. Fenchel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya