Krämpfe lockern und lösen

18. Juli 2015

Mit Gänsefingerkraut wider die Anspannung

In den Nachrichten stehen die neuesten finanziellen Entwicklungen in Griechenland und deren politisches Handling seit Wochen an vorderster Stelle. Manches macht uns dabei Angst, weil viele unbewusst wahrscheinlich um den Wertverlust des eigenen Geldes fürchten. Alles in allem eine sehr angespannte Situation. Fehlen die befreienden Visionen, wird der Alltag für die Griechen zum Krampf. Unser Leib besitzt sehr viele Muskeln und Sehnen, die alle möglichen Formen der Bewegung zum Zweck haben. Wer hierbei schon einmal ein Krampferlebnis hatte, weiß sehr wohl um die Notwendigkeit der Entspannung. Ein Kraut, das in diesem Anliegen eine Vision aufzuzeigen vermag, ist die Anserine (Potentilla anserina), die auch Gänsefingerkraut genannt wird. Oft wächst dieses zu den Rosengewächsen gehörige Kräutlein ganz unscheinbar auf der Wiese oder an Wegrändern, Zäunen und Mauern. Unter anderem ist einer der volkstümlichen Bezeichnungen dieser Pflanze auch Silberkraut. Das rührt von der Tatsache her, dass, wenn man ein grazil gefiedertes Blatt der Anserine abpflückt und es umdreht, seine Unterseite sehr wohl einen silbrigen Schimmer aufweist, was wiederum auf die dortige Blattstruktur mit einer silbrig-seidigen Behaarung zurückzuführen ist. Mit der Blattoberfläche hingegen hebt sich die Anserine kaum von den benachbarten Gräsern und Kräutern ab. Eine Zeit lang schafft es das Gänsefingerkraut dennoch auf sich aufmerksam zu machen. Dann nämlich, wenn seine goldgelben Blüten voll ausgebildet sind und den Rasen samt den Wegrändern gleich wie Sterne den nächtlichen Himmel schmücken. Wer sich also um die Gegenwart krampfhaft Sorgen macht, der sei einmal mehr darauf verwiesen, dass es in Gottes wunderbarer Schöpfung so manches gibt, das ohnehin dafür da ist, um die Vorsehung des Allmächtigen sichtbar und spürbar werden zu lassen. Das Gänsefingerkraut ist nur ein kleines Mosaiksteinchen inmitten der Gaben der Natur, die zu unserem Heil bestimmt sind.

Muskel und Sehnen entspannen:

Das blühende Anserinenkraut ohne Wurzel wird am besten bei schönem Wetter um die Mittagszeit gepflückt und getrocknet. Die zerkleinerte Droge übergießt man dann in der Menge von 2 Teelöffeln mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und hernach abseihen. Hat man Probleme durch Schmerzen an Sehnen und Muskeln, die mit Krämpfen einhergehen, so nimmt man über 3 Wochen günstiger Weise am Morgen und am Abend je 1 Schale dieses Tees zu sich. Gänsefingerkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya