Die Galle durchaus fördern

27. Juni 2015

Das kann sogar mit Bier geschehen

Haben Sie sich in letzter Zeit furchtbar ärgern müssen? Gründe dafür gibt es anscheinend genug. Aber ich möchte mit diesen Zeilen keineswegs Ihren Zorn und Ihre Wut noch mehr steigern. Vielmehr liegt mir Ihre Gesundheit am Herzen. Schauen wir doch einmal hin auf die Redewendungen, die mit derartigen Emotionen verbunden sind. Wenn sich jemand ärgert, dann geht ihm sprichwörtlich die Galle über oder sie platzt ihm sogar. Diese Worte kommen ja nicht von ungefähr, sondern bringen eine generationenerprobte Beobachtung zum Ausdruck. Und es mag vorerst verwundern, wenn ich anscheinend schon in der Überschrift dazu rate, zum Bier zu greifen, um den Ärger hinunterzuspülen. Nun, so schlimm ist es nicht. Jeder kann sich denken, dass der Kräuterpfarrer da noch genauere Ausführungen anfügen wird. Und in der Tat habe ich dafür noch einen Tipp. Generell ist zu sagen, dass ein Getränk wie das Bier durchaus gesundheitsfördernde Wirkungen aufzeigt. Gewiss bedarf es aber nur einer sehr geringen Menge des blonden Gerstensaftes, um diese für den Körper zu nutzen. Dies geschieht auch nicht an der Schank oder am Wirtshaustisch. Kehren wir doch zurück zur Galle, die wir eben noch in unser Blickfeld gestellt haben. Diese profitiert ja vor allem von den Bitterstoffen, die in so manchem Heilgewächs enthalten sind. Aus diesen möchte ich eine ganz wertvolle und vornehme Pflanze herausgreifen, die es versteht, unter anderem auch die Leber zu festigen und die Galle in ihrer wertvollen Aufgabe zu unterstützen. Es ist das Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea), das sehr wohl an vielen Stellen unserer österreichischen Heimat zu finden ist. Zu Heilzwecken verwendet man aber am besten die extra dafür gezüchteten Gartenformen, um nicht seinen natürlichen Bestand zu gefährden.

Bier und Tausendguldenkraut:

Um die Tätigkeit der Gallenblase anzuregen, kann man das Bier zu Hilfe nehmen. In ½ Liter des Gebräus wird 1 Teelöffel des feingeschnittenen getrockneten Tausendguldenkrautes über Nacht angesetzt. Das Gefäß des Ansatzes bleibt dabei am besten abgedeckt. Am nächsten Morgen abseihen und den Tag über verteilt schluckweise trinken. Das bittere Getränk braucht man zu diesem Zwecke nicht extra kühlen. Tausendguldenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya