Maus, Maus, komm heraus …

24. April 2015

Mit Holunder die Wühlmäuse expedieren

Es gibt verschiedene Vorstellungen von einem Schlaraffenland. Fast bin ich versucht, eine ganze Litanei dieser Phantasie-Varianten anzustimmen, wobei eine jede Zeile mit dem Ruf: „Wie schön wär’ es doch, wenn …!“ eingeleitet würde. Wer sich der schönen Aufgabe widmet, im eigenen Garten Verantwortung in der Pflege und Hege von biologisch heranwachsendem Gemüse zu übernehmen, der weiß genau, dass diesem Unterfangen ganz schnell ein Strich durch die Rechnung gemacht werden kann. Vom problemlosen Garteln hat es sich dann sehr rasch ausgeträumt. Ganz unbemerkt bahnen sich die verschiedenen Arten von Wühlmäusen ihren unterirdischen Weg zu den Beeten. Ein Holunderstrauch (Sambucus nigra), der in der Nähe des Gartens seinen Standort hat, kann aufs erste betrachtet wohl kaum eine wirkungsvolle Waffe gegen die dreisten Nager darstellen. Da vertraut man schon lieber auf die Geduld und anschließende Geschicklichkeit der Katzen, die dem Leben der schreckeinjagenden Schädlinge ein jähes Ende zu bereiten vermögen. Voraussetzung ist natürlich nur, dass diese sich aus der Erde wagen. Natürlich verachtet auch das Raubzeug, egal ob befiedert oder behaart, eine Zwischenmahlzeit in Form einer Maus sicherlich nicht. Der traurige Nebeneffekt dieser Bejagung der Wühlmäuse ist leider auch der Verlust so manch liebgewordenen Singvogels, der womöglich in den Hecken gerade seine Brut bis zum Ausfliegen großziehen wollte. Und chemische Mittel werden ohnehin als Keule gegen Mäuse rund ums Gemüsebeet von vornherein ausgeschlossen. Also sollte doch noch der erwähnte Holunderstrauch ein Wörtchen mitreden. Selbst, wenn man ihm nicht zubilligt, von Wühlmäusen auch nur im Geringsten etwas zu verstehen.

Holunderblätter-Jauche als Abschreckung:

Selbst Wühlmäuse mögen keinen Gestank. Aus frischen Zweigenden und grob geschnittenen Blättern des Schwarzen Holunders setzt man mit gesammeltem Regenwasser eine Jauche im Mischverhältnis 1 : 4 an, die man ca. 14 Tage lang stehen lässt. Die unverdünnte Jauche, die einen starken Geruch verbreitet, gießt man dann mittels Spritzkrug direkt in die ausfindig gemachten Löcher der Eindringlinge. Mit dieser Methode bleibt der Boden vor einer chemischen Belastung verschont, und die Wühlmäuse werden vertrieben. Schwarzer Holunder ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya