Wenn das Verdauen Kraft kostet

11. März 2015

Ein Tonikum aus Meisterwurz

Je mehr man z. B. an Immobilien besitzt, desto mehr muss man in Schuss halten. Das wissen alle nur zu gut, die sich zudem noch mit dem Erhalt historisch wertvoller Bausubstanz auseinandersetzen müssen. So bedeutet es durchaus einen finanziellen Kraftakt, will man den konservatorischen Vorgaben entsprechen und außerdem einer der Gegenwart konformen Wohnqualität Rechnung tragen. Da wünschen sich bestimmt viele den sprichwörtlich reichen Onkel aus Amerika, der aber nichts weiter als eine utopische Fiktion darstellt. Die Meisterwurz birgt hingegen andere Schätze, die sich aber keineswegs in Zahlen und Konten messen lassen. Sie ist eine Heilpflanze, die vor allem den alpinen Raum als Verbreitungsgebiet bevorzugt. Durch ihren markanten aromatischen Duft macht sie auf sich aufmerksam. Wer dieses Gewächs auch in seinen Garten als Gast einladen will, kann dies durchaus tun. Im Fachhandel gibt es dafür die nötigen Pflanzen zu erwerben. Wenn wir nun aufzählen möchten, was denn die Meisterwurz alles vermag, so können wir feststellen, dass ihre Heilwirkung auf ihrem hohen Gehalt an ätherischen Ölen, Harz, Bitter- und Gerbstoffen beruht. Damit zielt sie mit ihrem naturheilkundlichen Dienstangebot auf die Bereiche Brust und Verdauungstrakt ab und hilft mit, dass sich so manch festsitzender Schleim in den Bronchien löst und vermehrt Harn ausgeschieden wird. Um auf den eingangs strapazierten Vergleich mit der Instandhaltung verschiedener Bauten zurückzukommen, so dürfen wir ruhig unsere einzelnen inneren Organe als Ziel unserer regelmäßigen Sorge in Betracht nehmen. Der Magen z. B. tut nur so lange seine Arbeit ohne Komplikationen, solange er nicht permanent durch ihm nicht entsprechende Nahrung überfordert oder indirekt durch so manches seelische Problem zusätzlich belastet wird. Er kann aber auch infolge anderer Krankheiten oder einer zeitweiligen vermehrten Einnahme von Medikamenten in einen Schwächezustand geraten. Die Meisterwurz unterstützt uns dann beim „Restaurieren“ des Magens.

Meisterwurz-Wein selbst angesetzt:

In 1 Liter gutem Weißwein kocht man 30 g von getrockneter und zerkleinerter Wurzel der Meisterwurz auf und lässt beides zusammen 1 Stunde lang ziehen. Dann abseihen und in einer gut verschließbaren Flasche liegend, dunkel und kühl aufbewahren. Zur Stärkung des Magens nimmt man am besten 2-mal am Tag 1 Stamperl voll jeweils eine halbe Stunde vor dem Mittagessen und Nachtmahl ein, vorausgesetzt, dass einem der Konsum von Alkohol nicht schadet. Meisterwurz ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya