Ein bitterer Nachgeschmack

11. Januar 2015

Chicorée unterstützt die Leber

Was der Bauer nicht kennt, das isst er auch nicht! – Dieses Sprichwortes bedienen sich nicht nur die Leute vom Land. Feinschmecker und Genießer kamen in den zurückliegenden Tagen durchaus auf ihre Rechnung. Jetzt gilt es wieder vernünftig in den Alltag zurückzukehren, um vor allem Leber und Galle zu entlasten. Das Chicorée-Gemüse ist womöglich eine Hilfe auf dem Weg zu einer gesünderen und leichteren Ernährung. Wer damit noch keine Bekanntschaft gemacht hat, sollte nicht durch die eingangs zitierte Feststellung zurückschrecken, es einmal zu probieren. Die Bitterstoffe, die in den Blättern enthalten sind, motivieren nicht unbedingt den Gaumen, Chicorée tagtäglich auf den Tisch zu stellen. Dennoch zahlt es sich aus. Mitte des 19. Jahrhunderts züchteten einige Gärtner eher durch Zufall aus eingelagerten Wurzeln der Wegwarte (Cichorium intybus) das heute durchaus gebräuchliche Gemüse. Wer schon Erfahrung damit hat, der weiß, dass man die Wurzeln ähnlich wie die Karotten in einem Keller im Sandbeet einlagert. Aus den verbleibenden Herzblättern über der Wurzel treibt dann ein salatähnlicher Kopf, der aufgrund des Lichtmangels ziemlich blass aussieht. Das gibt einen Verweis auf uns Menschen, die wir in unseren Breiten ja auch nicht unbedingt im Winter von der Sonne verwöhnt werden. Gerade dann, wenn wir dadurch eine hellere Haut tragen, kommt uns das Chicorée-Gemüse zu Hilfe. Dieses geht aber unter die Haut. Dorthin, wo nun auch Leber und Galle auf ihre freieren Tage warten.

Hinweise zur Verwendung von Chicorée:

Alle Techniken, um den Bitterstoffgehalt von Chicorée herabzusetzen, wie etwa deren Stangenenden abzuschneiden und auszuhöhlen, vermindern die Wirkkraft des gesunden Wintergemüses. Wer die Tätigkeit der Leber positiv stimulieren und den Gallenfluss anregen möchte, sollte durchaus dem vorerst befremdenden Geschmack etwas abgewinnen. Ein Salat, den man zusammen mit Karottenstreifen und in Würfel geschnittenen Orangen anrichtet, vermindert diesen Eindruck und liefert gleichzeitig viele Vitamine. Denn nur so hat man auch die Chance, die negativen Folgen so mancher Festtagsbraten wieder in den Griff zu bekommen. Chicorée-Gemüse ⓒ Foto: Fotolia.com