Hoffnungsanker Natur

1. Januar 2015

Im Neuen Jahr benutzen

„Der Mensch hat ein tiefes Verlangen nach dem Schönen, Wohlgestalteten, Wahren. – Wir brauchen die Natur. Nicht nur deswegen, weil sie die Schöpfung Gottes ist, die uns zur Bewunderung veranlasst. Sondern auch darum, weil wir Gott in ihr erkennen können.“ Fast könnte man meinen, dass diese Worte aus dem Mund der heiligen Hildegard von Bingen stammen. Ganz in ihrem Sinne hat sie Hermann-Josef Weidinger niedergeschrieben, als er die Einleitung zu seinem Buch „Kräuter für die Seele“ verfasste. Eine neue Zeit steht vor uns. Wir dürfen einen Blick auf die Vielfalt der Natur werfen. So sehr diese auch bedroht ist, so hilfreich ist sie im gleichen Atemzug. Für jeden Menschen ist darin ein Wesen enthalten, das ihm zur Seite steht. Auch im Pflanzenreich. Um die großen Zusammenhänge der wunderbaren Schöpfung zu verstehen, dürfen wir jedoch ruhig ins Detail gehen. Wie an einem Puzzle möchte ich gleichsam ebenfalls in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten weiterarbeiten. Jeden Tag ein neues pflanzliches Geschöpf vorstellen. Dessen Inhalt und Wirkkräfte beleuchten. Zum Respekt vor dem Kleinen und Unscheinbaren aufrufen. Mithelfen, die Dankbarkeit zu aktivieren. Erst, wer sich als Teil eines großen Ganzen erfahren darf, der erkennt viel besser seine eigene Identität und seine Rolle, die ihm das Leben zugeteilt hat. Losgelöst von Himmel und Erde kann letztendlich niemand wirklich existieren. Die Natur ist in ihrer Gesamtheit heilsam. Wenn wir auch manche Entwicklung, die durchaus durch das sündhafte Zutun der Spezies Mensch ins Rollen gebracht wurde, nicht von heute auf morgen in die gegenteilige Richtung lenken können, so dürfen wir ruhig einmal der Natur das Wort überlassen und danach trachten, ihr und ihrem Schöpfer die richtigen Antworten zu geben. Das ändert in der Folge unser ganzes Verhalten.

Heilung für die Seele:

Es ist täglich einen Versuch wert: denn wo immer ich der Natur das Herz auftue, verblassen meine Sorgen und Probleme. Ich darf mich als Teil eines großen Zusammenhanges erkennen. Dadurch ist es mir auch möglich, eine ganz eigene Art von Geborgenheit zu verspüren. Die Folge davon kann sein, dass Hast und Unruhe schwinden. Das kann auch ein Weg sein, ein seelisch ausgeglichener und gesunder Mensch zu werden. Bunter Kräuterstrauß mit Ringelblume und Königskerze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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