Das Steuer wieder übernehmen

6. Dezember 2014

Mit Beifuß das Nervensystem stärken

Einer der wichtigsten Vorgänge unseres Geistes, der direkt proportional unseren Organismus beeinflusst, ist meiner Meinung nach das Staunen. Diese Tugend muss nicht aufgespart werden, bis wir irgendwann vor einem der alten oder neuen Weltwunder stehen. Im Alltag ist das genauso möglich. Der Beifuß (Artemisia vulgaris) z. B. wird von uns immer noch Technikgläubigen oft übersehen. Ein Grund dafür mag sein häufiges Vorkommen sein, das ihn zu einem Individuum macht, das man zwar vom Sehen kennt, dem man aber seine Wirkkraft aufs Erste nicht ansieht. Und doch haben den Wilden Wermut, wie der Beifuß des weiteren genannt wird, unsere Altvorderen zum Würzen verwendet, gerade dann, wenn ein fetter und deftiger Braten auf dem Teller landen sollte. Die Leber profitiert auf jeden Fall von der Anwesenheit des Wermuts auf dem Feiertagstisch, da sie ja anschließend auch die meiste Arbeit im Zerlegen des Fettes zu leisten hat. Es ist eben nun einmal staunenswert, wie die Gaben der Natur dem Menschen unter die Arme zu greifen scheinen. Das ist aber nicht nur beim Essen der Fall. Staunenswert sind auch die oftmaligen kleinen Wunder, die passieren, wenn jemand nach einem so genannten Schlaganfall mehr oder weniger im Sprechen oder in den Bewegungen beeinträchtigt ist. Nach und nach können mit einem konsequenten Training die ehemaligen Fähigkeiten wiederhergestellt werden. Wenn Angehörige diesen Lernprozess mitverfolgen dürfen, so ist jeder auch nur so kleine Schritt in Richtung Selbständigkeit wie ein Überwinden eines Meilensteines in eine bessere Zukunft. Der Beifuß hat eine äußerst positive Wirkung auf die Nerven, die in jedem Fall vorhanden sein müssen.

Beifuß nach Schlaganfällen:

Gewiss steht die professionelle medizinische Betreuung seitens der Ärzteschaft an erster Stelle, wenn jemand einen so genannten Schlaganfall erleidet. Dennoch kann man danach eine begleitende Maßnahme zur Unterstützung des Heilungsprozesses in Absprache mit dem Arzt versuchen anzuwenden. Getrocknetes Beifußkraut kann im herkömmlichen Heißaufguss zu einem Tee verarbeitet werden. Bevor man 3-mal am Tag eine Schale davon trinkt, kann man 1/2 Teelöffel voll pulverisierte Meisterwurz-Wurzel einnehmen, um partielle Lähmungserscheinungen wieder verringern zu helfen. Am besten 6 Wochen lang durchführen. Beifuss ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya