Ein exotischer Baum?
28. November 2014Die Mispel ist einfach nur in Vergessenheit geraten
Mit den Zeiten ändern sich nicht nur die Sitten, sondern auch die Gärten. Da braucht man bloß die älteren Generationen unter uns zu befragen, um authentische Beschreibungen der Gartenflora zu erhalten, wie sie vielerorts noch Mitte des 20. Jahrhunderts vorzufinden war. Mit dem Namen Mispel können zwar in diesem Zusammenhang viele vom Wortlaut her etwas anfangen, aber wie dieses Rosengewächs wirklich aussieht, wissen nur mehr wenige. Der Mispelbaum (Mespilus germanica) ist kein riesiges Gewächs. Er erreicht gerade einmal 5 Meter an Wuchshöhe. Und seine Früchte zählen bestimmt nicht zu den Wonnen des Sommers. Denn es braucht bis zum Spätherbst, dass das charakteristisch geformte Obst heranreift. Zudem muss der Frost das Seine tun, um dem Fruchtfleisch die nötige Weiche zu verleihen. In seinem Buch „Sprich mit Deiner Haut“, das vor fast 30 Jahren das erste Mal in Druck ging, formulierte Hermann-Josef Weidinger folgenden Appell: „Aufruf an Gartenbesitzer: Pflanzt Mispelbäume wieder in eurem Garten! Baum und Frucht verdienen es.“ Nun, bis zum Bäume-Pflanzen im neuen Kalenderjahr bleibt noch Etliches an Zeit. Da kann man sich durch geeignete Literatur in den Büchern oder im Internet ausführlich mit diesem wenig bekannten Gehölz auseinandersetzen oder ihm sogar schon einen künftigen Standort aussuchen. Sollte aber jemand das Glück besitzen, gegenwärtig die Mispeln als frische Früchte zur Verfügung zu haben, dann ist es auch möglich, sie zu nutzen.Mispeln entsaften:
Den eigentlichen guten Geschmack bekommen Mispeln erst, wenn sie nach dem ersten Reif gepflückt und im Keller auf Stroh gelagert werden. Dann eignen sie sich sogar zum Entsaften. Wer unter chronischen Durchfällen oder Dyspepsien (Verdauungsstörungen) leidet, ist gut beraten, das zusammenziehend wirkende und gleichzeitig stärkende Tonikum zu sich zu nehmen, das im frischen Saft aus Mispeln zu finden ist. Mispeln ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/ThayaKategorien: Gesundheitstipps Nachlese