Hand aufs Herz

29. November 2014

Und ein paar Tropfen Kampferöl auf die Haut

Deine und meine, unsere Sorgen sind meist nach außen hin gerichtet. Die Sorge um Kinder, Angehörige, Geld, Haus, Beruf und Arbeitsplatz verzehren nicht nur eine Menge an Lebenszeit, sondern auch an Nerven. Nach innen hingegen schauen nur wenige. Das muss ja ohnehin funktionieren, oder? Der Kampferbaum (Cinnamomum camphora) lenkt unser Sinnen in eine Region unserer Welt, die wir im Hinterkopf meist mit Ruhe, Meditation und innerer Ausgeglichenheit in Verbindung bringen. Ganz konkret meine ich damit die Länder Ostasiens und die dort dominierenden Religionen bzw. Lebensphilosophien. Botanisch betrachtet zählt der Kampferbaum zu den Lorbeergewächsen (Lauraceae). Sowohl die grünen Pflanzenteile wie auch das Holz riechen ganz charakteristisch nach Kampher, einem farblosen Feststoff, der ebenfalls chemisch hergestellt werden kann. Über die Nase haben wir wohl alle schon in irgendeiner Weise Bekanntschaft damit geschlossen. Seit der ausgehenden Antike gibt es auch in Europa schriftliche Quellen, die von der Verwendung von Kampher berichten. Unter anderem wurde Kampheröl zum Einbalsamieren von Verstorbenen herangezogen. Die Lebenden wiederum benutzen es bis zum heutigen Tag für heilkundliche Zwecke. Was dem Geruchsinn womöglich unangenehm vorkommt, das kann sehr wohl auch etwas Positives für unser Wohlbefinden beitragen. So sei hier wieder einmal dazu animiert, sich um das zu kümmern, was wie selbstverständlich und wie geschmiert zu laufen scheint: unser Herz. Ohne seine Muskelkontraktion würden wir binnen kurzem unumkehrbar mit unserer Physis zum Stillstand kommen. Daher kann mit unserem Herzen ebenso unser Wesen zur Ruhe gelangen, wenn wir uns bewusst Zeit dafür nehmen. Samt ein paar Tropfen Kampferöl.

Ätherisches Kampferöl wirkt von außen nach innen:

Generell ist mit dem Gebrauch von Kampferöl ganz sorgsam umzugehen. Manche Haut reagiert heftig auf den Kontakt damit. Wer aber eine kräftige Schutzschicht besitzt, kann ab und zu ein paar Tropfen dieses Öls auf die Haut auftragen und mit einem natürlichen Olivenöl nachreiben. Über die Haut kann man so den Herzmuskel stärken und in seiner pausenlosen Tätigkeit unterstützen. Während einer Schwangerschaft ist diese Anwendung generell zu meiden. Kampfer soll man auch keinesfalls bei Säuglingen, Kleinkindern und bei Epilepsie zum Einsatz bringen! Kampferbaum ⓒ Foto: Flickr, 潘立傑 LiChieh Pan