Wie tausend kleine Lichter

1. November 2014

Die Vogelmiere schenkt Lebensfreude

Allerheiligen ist ein Fest der Freude! Der ganze Himmel ist voller Menschen, die Gott schon zu ihren Lebzeiten derart gestärkt hat, dass sie an den vielen Orten ihres Wirkens und Betens ein Licht entfacht haben, das eben nicht von der rein sinnlich erfahrbaren Wirklichkeit ist. Es gibt auch Pflanzen, die gleichsam den Himmel widerspiegeln, ohne dass man es ihnen schon von Weitem ansieht. Dazu zählt sicher auch die Vogelmiere (Stellaria media), deren Existenz viele von uns gar nicht wahrnehmen. Landläufig muss sich dieses bescheidene Gewächs mit der Bewertung abfinden, dass es „halt auch irgend so ein Kräutl ist“. Erst, wenn man stehenbleibt und genau hinsieht, entdeckt man die vielen kleinen weißen Blüten, die sich wie ein Sternenteppich am Boden ausbreiten und uns daran erinnern, die Hoffnung nicht zugleich mit den großen und kleinen Schicksalen dieser Welt zu begraben. Auf unseren Gräbern bringen wir durch Blumen und Gestecke die Dankbarkeit zum Ausdruck, die unseren Verstorbenen gilt. Gleichzeitig ist damit die Zuversicht verbunden, dass unsere verblichenen Freunde und Verwandten es nun bereits besser haben als zur Zeit ihrer irdischen Anwesenheit. Die Vogelmiere wird sich mit Sicherheit nicht auf den geschmückten und gepflegten Grabstätten finden. Dennoch wächst sie unbeirrt an vielen oft kargen Plätzen, damit wir auch nach Allerheiligen und Allerseelen nicht vergessen, dem Herrgott für unsere gezählten Lebenstage zu danken und durch unser Mittun dafür zu sorgen, unsere Gesundheit aufrecht zu erhalten. Nach unserem Ableben sorgt der Schöpfer für unsere Heimat im Himmel. Jetzt stellt er uns die Vogelmiere zur Verfügung. Sie ist gleichsam eine Wegweiserin auf der Suche nach Fülle und Heil. Sie drängt sich nicht auf. Aber sie lässt sich auch nicht entmutigen, die vielen Lichter des Himmels auf Erden zu versinnbildlichen.

Vogelmieren-Wein ansetzen:

Man nehme 1 Liter guten Rotwein zur Hand. Darin werden ca. 20 g des frischen und blühenden Krautes der Vogelmiere angesetzt. Nach 5 Tagen kann man den Wein abseihen und gleich verwenden. Um die Gesundheit zu stärken, ist es ratsam, täglich vor der Hauptmahlzeit ein kleines Glas davon zu trinken. Dieser Rat gilt selbstredend für alle, die keine negativen Folgen vom Alkoholgenuss fürchten müssen. Vogelmiere ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya