Abfallprodukt oder Heilmittel?

29. Oktober 2014

Die Hagebutten bergen in sich etwas Gutes

Kerngesund bleiben – das möchte wohl jeder von uns ganz gerne! Um zu einer physischen Stabilität zu gelangen, bedarf es sicher auch einer inneren Ausgewogenheit, die der Seele entspringt. Im Herbst steht uns eine Anzahl von kostbaren Früchten zur Verfügung, die wir saisongemäß nutzen dürfen. Dazu zählen auch die Hagebutten. Diese rot leuchtenden Früchte der Hundsrosen machen allein schon durch ihre Farbe auf sich aufmerksam. Ihr Fruchtfleisch ist sehr begehrt, um damit Marmelade zu erzeugen oder sie einfach für eine spätere Verwendung z. B. als Tee zu trocknen. Ob die Hagebutten eine Seele haben, bleibt vorerst einmal dahingestellt. Sie haben auf jeden Fall einen ganz praktischen und sinnlich erkennbaren Wert, der von vornherein eher als Abfallprodukt klassifiziert wird. Ganz konkret meine ich die Kerne. Aufgrund ihrer äußeren Struktur eignen sie sich hervorragend als Juckmittel, das zu meiner Kinderzeit jedenfalls häufiger verwendet wurde, um gleichaltrige Kommilitonen zu ärgern. Man brauchte diese einfach nur zwischen Hals und Hemdkragen so zu platzieren, damit ein direkter Hautkontakt mit dem Juckpulver von den Sträuchern am Wegrand zustande kam. Um nicht noch mehr die Heranwachsenden auf unrühmliche Ideen zu bringen, wende ich mich wiederum dem physischen Wohlbefinden zu. Dieses wird eindeutig vermindert, wenn die im Körper befindlichen Stoffe und Substanzen aus verschiedenen Gründen in ein Ungleichgewicht gelangen. Dadurch kommt es zu Stauungen, Wasseransammlungen und Ablagerungen von Mineralen und Salzen, die dem Leib zum Teil sehr schmerzvolle Folgen bescheren. Daher ist es nicht das Schlechteste, schon frühzeitig mit Vorbeugemaßnahmen zu beginnen, die unter anderem aus genügend Bewegung und einer naturnahen Ernährung bestehen können. Die oben angesprochenen Hagebuttenkerne stehen zur Verfügung, wenn bereits erste Anzeichen einer Erkrankung zu spüren sind.

Tee aus Hagebuttenkernen:

Entweder frische oder getrocknete Kerne der Hagebutten können mithelfen, um die Leiden bei Wassersucht, Rheumatismus, Gicht und Ischias zu verringern. Dazu nimmt man 2 Teelöffel voll davon und gibt sie in 1/4 Liter kaltes Wasser. Gut aufkochen und noch 45 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Dann erst abseihen und wegen der feinen Härchen filtrieren, um danach den Tee bei entsprechender Temperatur zu trinken. Hagebuttenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya