Wenn das Kreuz schmerzt

13. Oktober 2014

Und was das Kraut kann

Herbstzeit ist Erntezeit. So sehr die vielen hochentwickelten Maschinen und Fahrzeuge dabei helfen können, die Früchte und das Gemüse von den Feldern und aus den Gärten einzubringen, so sehr bleibt es den dabei Tätigen nicht erspart, die eigenen Hände einzusetzen und sich immer wieder zu bücken und zu beugen. Nicht zu vergessen seien die Kisten und Steigen, die getragen werden müssen. Vielleicht hat man es da und dort auch mit Kraut zu tun, das eingelagert werden muss. Kein Wunder, wenn nach getaner Arbeit das Kreuz durch Schmerzen auf sich aufmerksam macht. Generell neigen viele von uns dazu, gemäß unserer visuellen Ausrichtung nach vorne, vermehrt nur den vorderen Bereich des Körpers zu beachten und zu pflegen. In der ersten Hälfte unserer zu erwartenden Lebenszeit haben wir zudem kaum Acht auf die Belastbarkeit des Rückgrates und der Gelenke, weil ja ohnehin alles scheinbar klaglos funktioniert und man meint, die eigenen Grenzen noch nicht voll ausgelotet zu haben. Dieser Schein trügt, bis eben die Nerven eindeutig und „unüberfühlbar“ artikulieren, dass etwas abgenutzt oder in die Schieflage gekommen ist. Der Bereich der Wirbeln und der Bandscheiben ist in dieser Hinsicht eine sehr oft in Mitleidenschaft geratene Zone unseres Leibes aufgrund hoher physischer Anstrengungen. Das bietet Grund genug, schon früh mit vorbeugenden und begleitenden Maßnahmen zu beginnen, die unserem Rücken gut tun und ihn stärken. Im Bereich der Heilkräuter gibt es eine ganze Reihe an Pflanzen, die unseren Organismus im Festigen der Knochen und der Knorpel unterstützen. Und bei vorübergehenden Schmerzen zwischen Hals und Gesäß vermag sogar das Kraut einen Beitrag zu leisten, indem man es äußerlich verwendet.

Krautblätter für den Rücken:

Wer bei Kreuzweh eine kalte Auflage verträgt, kann auf das Kraut zurückgreifen. Von den äußeren Kraut- oder Kohlblättern, die man einzeln zur Hand nimmt, wird der Strunk herausgeschnitten, dann die Blätter mit einem Nudelholz zerquetscht. Danach legt man sie auf die schmerzenden Stellen und befestigt diese mit einem Tuch, das man am besten die ganze Nacht am Rücken lässt. Am Morgen wieder entfernen und den Rücken mit Franzbranntwein abreiben. Krautkopf ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya