Der Bergbau für den Körper

7. Oktober 2014

Über den Kohlrabi fündig werden

Österreich ist ein erzreiches Land. Dabei denke ich nicht so sehr an die großen Betriebe des 20. und 21. Jahrhunderts, die in der Verarbeitung von Eisen und Stahl sehr wohl Großartiges geleistet und erwirtschaftet haben und dies bis heute noch tun. Eher kommen mir die vielen kleinen Stollen und Gruben in den Sinn, die es auch fernab der traditionellen Eisenstraßen gegeben hat. In geologisch interessanten Zonen war es meist auch ein erfolgreiches Unterfangen, die vorhandenen Metalle und Mineralien zu bergen. Der Kohlrabi hat auf den ersten Blick nichts mit den Bergknappen vergangener Jahrhunderte zu tun. Geht man auf Spurensuche nach historischen Belegen über die saftige Knolle, so stößt man bis in die „Schichten“ des 16. Jahrhunderts vor, wo Illustrationen von einem Gewächs eindeutig darauf schließen lassen, dass es sich dabei um den gesuchten Kohlrabi handelt. Übrigens war ja früher für dieses Gemüse die Bezeichnung Stängelrübe gang und gäbe. Im 18. Jahrhundert häufen sich bereits die Beschreibungen und die Bilder von den runden pflanzlichen Leckerbissen. Mir selbst war der rohe Verzehr der frisch aufgeschnittenen Scheiben, die mir meine Mutter als Kind gereicht hat, immer ein großer Genuss. Bis heute kann ich noch eine ganze Menge davon essen. Da nehme ich es nicht übel, wenn mich jene, die mich dabei beobachten, ganz unverhohlen mit einem Kaninchen vergleichen. Dieses Haustier hat ja durchaus die Gewohnheit, in der Erde zu graben, sofern ihm der Zugang dazu gewährt wird. Gewiss ist dem beliebten Nager nicht danach, ein Erz durch das Vordringen in den Boden zu Tage zu fördern. Doch wer für seine Gesundheit etwas tun möchte, der sollte auf die Zufuhr der wertvollen Mineralstoffe und Spurenelemente stets Bedacht haben. Die gibt es auch über dem Erdboden.

Kohlrabi als Magnesiumträger:

Der reiche Magnesiumgehalt in der Kohlrabiknolle ist von großer Bedeutung. Daneben beinhaltet das runde Gemüse auch Kalzium, Phosphor und Eisen sowie Vitamin C. Hat unser Organismus genug an diesen Stoffen, kann das für ihn ein gefestigter Schutzschild sein, wenn man an das Entstehen von Arteriosklerose oder der hohen Anzahl an Karzinomen denkt. Eine gesunde Ernährung ist immer eine gute Voraussetzung für den jeweils auch gottgeschenkten langen Erhalt der eigenen Gesundheit. Kohlrabi ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya