Öl und Pflanze in gemeinsamem Auftrag

16. September 2014

Der Frauenmantel hat dafür ideale Eigenschaften

Wer rastet, der rostet. Sicher ist diese Weisheit bekannt. Vor allem betagteren Zeitgenossen wird diese Maxime zum täglichen Ansporn, solange es geht, möglichst aktiv zu bleiben. Wenn das schon nicht physisch aufrecht gehalten werden kann, dann zumindest geistig. Ich ziehe meinen Hut vor Menschen, die danach trachten, auch in hohem Alter noch hell im Kopf zu bleiben. Vom Denkzentrum abgesehen bedarf auch die Haut einer permanenten Pflege. Der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris), der oft unbemerkt unter den Wiesengräsern wächst, versinnbildlicht in seinem Erscheinungsbild diese lang erhaltene Jugend. Denn obwohl er seinem Namen entsprechend seine Blätter in mantelähnliche Falten wirft, bleibt er dennoch taufrisch. Allein schon das Betrachten der Wassertröpfchen, die sich die meiste Zeit auf seiner Blattoberfläche befinden, erinnern an die morgendliche Fitness, die der Tau des Sommers zu vermitteln vermag. Ja, und wenn ein metallenes Gerät Rost ansetzt, so ist es meist das Öl, das wiederum Sauberkeit und Beweglichkeit herbeiführt. Somit ist dieser Stoff kein unbedingter Widerspruch zu einer Tendenz, die danach trachtet, die eigene Haut fit und elastisch zu erhalten. Immerhin ist diese in den bald wiederum mehr als genug geheizten und temperierten Wohn- bzw. Arbeitsbereichen einem sehr trockenen und dadurch austrocknenden Mikroklima ausgesetzt. Das eigene Äußere darf ruhig Zielpunkt ganz einfacher und natürlich zubereiteter Essenzen sein, die mithelfen, das persönliche Wohl mitsamt dem damit verbundenen Empfinden des Selbstwertes zu steigern. Mit dem Frauenmantel kann man sich so gesehen je neu „einhüllen“, um der Haut einen guten, reinigenden und sogar zärtlichen Dienst zu erweisen.

Frauenmantel-Öl für eine reine Haut:

In einem Mengenverhältnis 1 : 4 setzt man zerkleinertes Frauenmantelkraut in kaltgepresstem Olivenöl an. In einem verschlossenen Glasgefäß stellt man beides zusammen 14 Tage lang in einen warmen Raum, am besten an einen sonnigen Platz am Fenster. Nach dieser Phase seiht man das Öl ab und presst zusätzlich die Pflanzenteile aus, wobei das ausgepresste Öl dem abgesiehenen hinzugefügt wird. Die Heilkraft des Olivenöls verbindet sich hierbei mit den entzündungshemmenden Eigenschaften des Frauenmantels. Von Zeit zu Zeit die Haut damit einreiben. Frauenmantel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya