Ein altes Hausmittel entdecken

14. Juni 2014

Die Lilien sind mehr als reine Zierde

Mein weißes Ordenskleid reicht bis zu den Knöcheln. Vor Pfingsten streifte ich damit ein prächtiges Blumengesteck in unserer Stiftskirche, das noch von einer Hochzeitsdekoration am Boden stand. Da es hauptsächlich aus Lilien gesteckt war, hinterließen die Staubgefäße der weißen Kelchblüten ihre unübersehbaren Spuren am Prämonstratenserhabit. Sollte ich mich ärgern? Nein, beileibe nicht, denn die Lilien sind einfach schön! Kaum etwas anderes kann man beim Anblick der edlen Blüten der Madonnenlilie (Lilium candidum) feststellen. Ihre ursprüngliche Heimat, wo sie auch noch heute wild vorkommt, lässt uns ganz stark an die ersten Gemeinden der Christen in Makedonien, Griechenland, Kreta und Palästina denken. Doch erst seit der Renaissancezeit bediente man sich der Lilie als Symbol für die Gottesmutter Maria. Zuvor war diese Blume mit heidnischen Vergleichen besetzt. Die Heilkraft der Lilien liegt sowohl in deren anmutiger Blüte als auch in ihrer unter der Erde verborgenen Wurzelknolle. Alle Heilkräfte der Pflanze wenden sich der Haut zu, die durch das schöne Gewächs Stärkung und Heilung erfahren kann. Unsere äußere Hülle ist eben mehr als nur eine bloße Abgrenzung zur Außenwelt. Sie verleiht uns nicht nur Wohlbefinden, sondern schenkt uns zudem Selbstsicherheit. In der naturheilkundlichen Überlieferung hat die Lilie seit jeher einen hohen Stellenwert eingenommen. Und zur Einleitung zurück: es gibt Gott sei Dank eine Waschmaschine, die mit dem Blütenstaub der edlen Blumen zurechtkommt! 😉

Lilien-Öl selber ansetzen:

Es geht ganz einfach: Von den weißen Madonnenlilien zupft man die Blütenblätter ohne die Staubgefäße ab und legt diese in ein Glasgefäß mit kaltgepresstem Olivenöl. 6 Wochen lang am Fenster stehen lassen. Dann wird das Öl abgegossen und kühl im Dunkeln gelagert. Die Haut damit einreiben, um Venenentzündungen vorzubeugen. Immer von unten nach oben in Richtung des Herzens einmassieren. Das hat auch positive Auswirkungen auf das Gemüt. Weiße Lilie – Madonnenlilie ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya