Ein guter Ruf ist die halbe Miete

10. Mai 2014

Beim Borretsch trifft das zu

Man erkundigt sich eben über jemanden, den man noch nicht näher kennt. Wie ist er denn so? Hat sie sich schon bewährt? Kann derjenige mit Geld umgehen? Ist diese zu Kompromissen bereit? Vielleicht mag es vielen Lesern so ähnlich ergehen, wenn sie den Namen „Borretsch“ hören. Die beliebte Gartenpflanze zählt zu den Raublattgewächsen (Boraginaceae). Sie kann bis zu 70 cm hoch werden und trägt an den Stängeln und auf den Blättern kleine Härchen, die auch für die Namensgebung der ganzen botanischen Familie verantwortlich sind. Für den guten Ruf des Borretschs (Borago officinalis) sorgten schon die alten Römer. Bis heute schätzt man den Gartenfreund nicht nur als Zutat in der Küche. In der Naturheilkunde weiß man gleichfalls um die guten Eigenschaften dieses wärmeliebenden Krautes. Das bekunden übrigens auch die regional unterschiedlich verwendeten Bezeichnungen des Borretschs, die da sind: Herzfreude, Liebäuglein, Wohlgemutblume oder Schöne Südländerin. Anscheinend zehrt diese Pflanze auch von den vielen eben erwähnten Komplimenten. Denn sie dankt es, indem sie die ganze Vegetationsperiode über blüht. Nicht minder als die Menschen schätzen die Bienen ihre Präsenz und fliegen die Blüten freudig an, um den wertvollen Nektar mit nach Hause in ihren Stock bringen zu können. Schon der berühmte Arzt Paracelsus bemerkte, dass manche Pflanzen anscheinend Eigenschaften besitzen, die bestimmten Gestirnseinflüssen entsprechen. In diesem Falle spricht man von planetarischer Übereinstimmung. So gesehen steht der Borretsch in einer engen Beziehung zum Planeten Jupiter. Es ist nicht verkehrt, vom kleinen Bereich des Gemüsegartens die Bezüge zum All und zur Größe der Schöpfung Gottes herzustellen. Das hat weder mit Magie noch mit Schicksal etwas zu tun. Allein schon die bloße Ratio lässt einen erkennen, dass alles miteinander zusammenhängt.

Tee zum Aufmuntern:

2 Teelöffel voll frisch abgezupfter, zerkleinerter Borretschblätter werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen und am besten filtrieren, da die feinen Härchen an der Blattoberfläche empfindlichen Leuten einen Hustenreiz verschaffen könnten. Die Pflanzenteile des Borretschs sind in getrockneter Form praktisch kaum von Wirksamkeit. Daher immer nur frisch verwenden. Borretsch mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya