Innehalten und ausatmen

19. April 2014

Die Schöpfung hilft uns dabei

Eine der eminent wichtigsten Vollzüge unseres Körpers ist das Atmen. Wir tun dies nicht nur, indem die Luft unsere Nasen passiert und die Lunge sich dehnt und wieder kleiner wird. Der ganze Leib ist quasi beteiligt, wenn es darum geht, die Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten. Eine gute Übung ist es, sich gleich am Morgen aufrecht hinzustellen, die Augen zu schließen und beide Hände seitlich über die Beckenknochen zu legen. Dann braucht man nur mehr zu atmen, um das eben Beschriebene zu spüren. Wer diesen Versuch nicht hektisch durchführt, der lässt sich nach dem Einatmen Zeit, um ein wenig zu verharren. Erst dann strömt die „schlechte“ Luft wieder aus den Lungen heraus. Jeder Karsamstag ist der Grabesruhe Christi gewidmet. Die Passio Christi erreicht ihren Höhe-, oder besser gesagt, ihren Tiefpunkt, nimmt man die Perspektive eines Grabes ins Visier. Das aus dem Lateinischen abgeleitete Wort „Passiv“ heißt ja auch nichts anderes, als eben nichts zu tun. Es wird einmal für uns alle der Zeitpunkt kommen, wo wir nichts mehr tun können, weil der letzte Atemzug bereits Geschichte sein wird. Warum meinen wir je neu, davor davonlaufen zu können? Warum haben wir eigentlich Angst davor? Wer immer nur permanent aktiv ist, dessen Nerven dürften nicht unbedingt die gesündesten sein. Zur Ruhe kommen kann auch bedeuten, sich auf das letzte Ausatmen und auf die Phase danach ganz bewusst einzustellen. Die Pflanzen haben z.B. oft nur ein Jahr, um ihr Leben auszukosten. Die Kraft, die sie in dieser Spanne gesammelt haben, bleibt über ihr Vergehen hinaus noch da, damit andere davon profitieren. Ein schönes Bild, finde ich.

Tee bei starker Nervosität:

Baldrianwurzel, Hopfenblüten und Melissenkraut werden zu gleichen Teilen vermischt. 2 Teelöffel davon mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen und ca. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Zum Schluss abseihen. Am besten nachmittags und dann am Abend eine 3/4 Stunde vor dem Zubettgehen je eine Schale davon langsam und schluckweise trinken. Das entspannt den ganzen Organismus und hilft uns, besser zur Ruhe zu kommen. Grabkreuz aus Schmiedeeisen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya