Kontakt zur Erde

17. April 2014

Die Himmelschlüssel treiben aus der Wurzel

Wenn wir den Begriff „Erdung“ hernehmen, fällt uns womöglich eine Sicherungsmaßnahme für elektrische Installationen ein. Mir liegt es jedoch ferne, an dieser Stelle das technische Wissen der Leser aufzubessern. Die Füße sind es, die uns von Geburt an den Kontakt zur Erde ermöglichen. Jemand, der mit beiden Beinen im Leben steht, dem kann man so leicht nichts vormachen. Der Gründonnerstag schenkt den erdnahen Körpergliedern selbst in den christlichen Liturgien höchste Beachtung. Seit Papst Franziskus im vergangenen Jahr in einem römischen Jugendstrafgefängnis den Häftlingen dieses ergreifende Symbol angedeihen ließ, weiß die ganze Welt über die Medien darüber Bescheid. Zur Zeit Jesu war es selbstverständlich, sich den Staub der Straße im Haus herunterzuwaschen. Oft verrichteten Sklaven diesen Dienst an ihren Vorgesetzten. Der heutige Gedenktag erinnert uns daran, im wahrsten Sinne des Wortes wieder einmal „herunterzukommen“. Wie oft leben wir ausschließlich in unseren Sorgen und Gedanken, die organisch betrachtet doch einige Stockwerke über dem Erdboden liegen, wenn wir in diesem Zusammenhang das Hirn oder das Herz ansprechen. Die Füße sind für unsere Fortbewegung ganz wichtig. Aber sie tasten auch. Durch das gute Schuhwerk haben wir in den Breiten des gemäßigten Klimas Beheimatete kaum die Chance, wirklich Kontakt zur Erde zu halten. Doch in den eigenen vier Wänden ist es uns durchaus möglich, den Füßen ihre Freiheit zu lassen. Ja, wir dürfen uns ruhig körperlich und geistig mithilfe der Fersen, Sohlen und Zehen erden lassen. Daher ist es wichtig, gerade auch diese Zonen zu achten und zu pflegen.

Entzündungen und Schwielen lindern:

Haben sich die Füße aus oft verschiedenen Gründen entzündet oder haben sich an ihnen Schwielen gebildet, nimmt man ein Gemisch von ca. 30 g Blüten und Blättern des Eibischs. Dieses wird mit 1 Liter kochendem Wasser überbrüht. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und ins vorbereitete Fußbadewasser gießen. Noch ein Stamperl hochprozentigen Branntweins dazugeben und dann 10 Minuten die Füße darin baden. Eibischblütenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya