Die Sterne vom Himmel holen

16. März 2014

Die Vogelmiere öffnet ihre Blüten

Wer eine Alternative zu Schnittlauch oder Bärlauch sucht, um damit einen Topfenaufstrich oder eine Suppe zu komponieren, darf sich ruhig genauer im Reich der Pflanzen außerhalb der aufwendig gehegten und gepflegten Gartenbeete umsehen. Jetzt beginnt z.B. wiederum die Vogelmiere (Stellaria media) zu wachsen, deren Blüten in einem die Erinnerung an den nächtlichen Himmel wecken. Ich meine damit die Blüten dieses bescheidenen Nelkengewächses, die bei günstigen Bedingungen das ganze Jahr über an den Trieben der Pflanze zu entdecken sind. Die Blütenblätter der Vogelmiere sind schneeweiß gefärbt, die Staubgefäße heben sich jedoch in einem noblen Purpur davon ab. In ihrem Gehabe gibt sich dieses Kraut eher bescheiden. Es wächst vor allem auf Schuttplätzen und Wegrändern, gern auch auf Äckern sowie im Wald und in den Gärten, sofern man ihm Platz lässt. Als Inhaltsstoffe finden wir im Hühnerdarm, wie die Vogelmiere auch genannt wird, einen hohen Anteil an Kalium und an Saponinen. Kaum zu glauben, dass in der Vogelmiere selbst Vitamin C enthalten ist. So kann man zwischen den Monaten März und Oktober darangehen, das Gewächs frisch zu ernten und zu verarbeiten. Die Pflanzenteile sind, obwohl sie leicht bitter schmecken, eher geruchlos. In den Erfahrungen der Naturheilkunde finden sich Berichte darüber, dass sich die Vogelmiere bei Gelenksentzündungen, bei Muskelrheumatismus sowie bei Augen- und Lungenschwäche jeweils gut bewährt hat. Darüber hinaus kann dieses Heilkraut dem Gedächtnis wiederum auf die Sprünge helfen, wenn es womöglich durch Überanstrengung die eine oder andere kleine Lücke aufweist.

Vogelmiere als Salatbeigabe:

Der Frühling eröffnet die Saison sehr vieler Wildkräuter, die sich hervorragend dazu eignen, einen schmackhaften Salat unter ihrer Zuhilfenahme anzurichten. Bestehen dabei die Zutaten vorwiegend aus Bitterkräutern, so bringt die Vogelmiere einen mildernden Effekt in diese gesunde Rohkost ein. Vogelmiere ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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