Kräuter als „Autostopper“

10. März 2014

Die Königskerze darf ruhig „mitfahren“

Wie reagieren Sie, wenn am Straßenrand jemand steht und eindeutig signalisiert, mitgenommen werden zu wollen? Aufgrund negativer Erfahrungen ist es auf jeden Fall ratsam, sehr vorsichtig zu sein. Ich selbst hatte jeweils nur angenehme Zeitgenossen mit an Bord meines Autos, wenn es mir möglich war, einen Autostopper ein Stück weiter zu bringen. Nun, Heilkräuter sind da schon viel weniger bedenklich. Mit der ihr innewohnenden Heilkraft steht aber auch z. B. die Königskerze während des Sommers am Straßenrand und wartet darauf, mitgenommen zu werden. Obwohl es noch eine Zeit lang braucht, bis die frischen Blüten geerntet werden können, haben wir momentan ohnehin noch das getrocknete Erntegut des vergangenen Jahres zur Verfügung. Wir bezeichnen diese haltbaren Pflanzenteile auch gerne als „Droge“, die, richtig verwendet, keine körperschädigenden Folgen hat, sondern vielmehr den einen oder anderen Ausweg zu weisen vermag, der wieder in eine gesunde und heile Lebensführung einmündet. Nun kann sich der Mensch aber für verschiedene Weisen entscheiden, wie die positiven Kräfte der Heilkräuter an und in den Körper gelangen können. Es gibt da die unterschiedlichsten Transportmöglichkeiten, deren wir uns bedienen dürfen, um die Pflanzendrogen auch wirklich sinnvoll und effektiv zu nutzen. Von daher ist mir heute das Bild des Autostoppens in den Sinn gekommen. Vielleicht denken ja viele beim Stichwort „Königskerze“ nur an die Möglichkeit, die Atemwege in Folge einer Infektion wieder frei zu bekommen. Die Wollblume, wie das aufrecht wachsende Kraut auch genannt wird, vermag aber ebenso unser Gemüt zu festigen, wenn wir nach einer Krankheit erneut unsere Kräfte sammeln wollen.

Braten und Suppe anreichern:

Nach langwierigen Krankheiten oder einem Spitalsaufenthalt kann man das Essen beim Zubereiten mit Königskerzenblüten ergänzen. Pro Person gibt man eine Menge von 1 Esslöffel dieser getrockneten Droge in den Fleisch- oder Suppentopf. Das tägliche Essen wird so zu einer „Mitfahrgelegenheit“ der aufbauenden und gemütserhellenden Inhaltsstoffe der Königskerze. Königskerze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya