Verborgene Schätze heben

28. Februar 2014

Dort, wo im Vorjahr die Klette stand

Bei einem Frühlingsspaziergang kann es vorkommen, dass man eventuell noch auf eine dürre Klette stößt. Die Samenstände sind nun schon weniger gefährlich, denn sie bleiben kaum mehr am Gewand hängen, auch wenn unsere Begleitung aus Spaß diese nach uns wirft. Vor etlichen Wochen war dieser Sachverhalt noch ganz anders. Ein neutraler Blick auf jenes Heilkraut lohnt sich allemal. Die Große Klette (Arctium lappa) ist fast überall heimisch. Mit dem Boden hat sie kaum Schwierigkeiten, denn sie wächst auch auf Brachland, an Bahndämmen, Zäunen und Feldrainen. Im ersten Jahr treibt aus der dicken Wurzel nur eine Rosette aus großen, herzförmigen Blättern. Im Jahr darauf erst entwickelt sich der lange, verästelte Stängel, auf dem dann die schönen purpurvioletten Blüten sitzen. Von diesem vermeintlichen Unkraut lassen sich die Wurzel, die Blätter, das Kraut und die Früchte ernten und zu Heilzwecken verwerten. Unsere Vorfahren haben den Heilwert dieser pflanzlichen Randerscheinung noch gekannt und geschätzt. Sie kann der Haut, der Galle und dem Blut ihre Dienste anbieten. Jetzt im Frühling dürfen wir ruhig schon einmal in die Erde hineingraben, um so manch verborgenen Schatz daraus zu heben. Die Klettenwurzeln sind ab dem zweiten Wuchsjahr auf jeden Fall reif für diese Art der Ernte. Die Präparate aus dieser Droge begünstigen den Stoffwechsel und wirken heilend bei vielen Arten von Hautausschlägen.

Klettenwurzel-Tee richtig zubereitet:

Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel der Großen Klette nimmt man die Menge von 1 Esslöffel und setzt diese in 1/4 Liter kaltem Wasser ca. 7 Stunden lang an. Dann gut anwärmen, ohne das Wasser zum Kochen zu bringen, 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Tagsüber soll man 2 bis 3 Schalen davon schluckweise trinken. Der Tee kann aber auch äußerlich für Waschungen, Spülungen und Umschläge verwendet werden. Klette mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya