Die Göttin Aphrodite und ein Kraut

24. Februar 2014

Den Majoran verwenden

Will man die ursprüngliche Heimat vieler bei uns üblicher Heilkräuter aufsuchen, muss man Richtung Süden fahren oder den Bosporus überschreiten, um auf dem kleinasiatischen Festland zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer zu landen. Auf letzterem gedieh schon vor urdenklichen Zeiten der Majoran (Origanum majorana), der bald bei den Menschen sowohl Gefallen als auch Verwendung fand. Immerhin eignet sich sein Aroma, um die verschiedensten Ergebnisse der Kochkunst anzureichern. Es ist aber ebenso interessant, dass der Majoran Eingang in die antike Mythologie fand. Keine Geringere als die Göttin Aphrodite verwendete das duftende Kraut als Sinnbild für Glück und Seligkeit. Aus diesem Grunde war es auch üblich, in Griechenland ein Brautpaar nach der Hochzeit mit einem Kranz zu schmücken, der aus frischem Majorankraut geflochten wurde. In Wahrheit steckt in der Heilpflanze viel Wertvolles, das einem hilft, wiederum aus tristen Situationen zu kommen. Eingedenk dieser Wirkkraft, trat der Majoran eine lange Reise über die Mittelmeerländer an, bis er schließlich auch nördlich der Alpen landete. Gewiss kann er bei uns normalerweise nur in den sommerlichen Monaten im Garten an sonnigen Stellen gedeihen. Doch gibt es durchaus auch in Österreich Regionen, die aufgrund ihres sehr milden Klimas größere Anbauflächen dieser Gewürzpflanze aufweisen können, wie z. B. rund um den Neusiedler See. Wer Probleme mit dem Kopf oder mit dem Verdauungstrakt hat, sollte sich über eine geraume Zeit mit dem Majoran anfreunden. Womöglich wird dadurch eine lebenslange Verbindung, die man um der Gesundheit willen ja ruhig in regelmäßigen Abständen in Anspruch nehmen darf. Immerhin gibt es unzählige Berichte, die dankbar auf das Zusammenwirken von Mensch und Heilkraut zurückblicken.

Kopfdampfbad mit Majorantee

Es kann vorkommen, dass sich die Stirnhöhlen entzünden und dadurch das gesamte Wahrnehmungsfeld unseres Gesichtes beeinträchtigen. Nicht selten resultieren ebenso Kopfschmerzen von derartigen Leiden. Um diesen Zustand zu mindern und zu lindern, kann man 3-mal täglich ein Dampfbad für den Kopf nehmen, indem am einen Topf voll Majorantee aufsetzt und mit einem großen Handtuch die praktische Voraussetzung für diese Anwendung schafft. Majoran ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya