Im Gurkenglas betrachten

5. Februar 2014

Die Senfkörner fürs Wohlbefinden verwenden

Gerade musste ich ganz kräftig schmunzeln. Während ich mir nämlich Gedanken machte, wie ich einen Artikel über Senfkörner aufbereiten könnte, stellte ich mir in meiner Phantasie vor, dass Edmund Sackbauer alias „Mundl“ aus der TV-Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ sinnierend in ein volles Gurkenglas schauen würde, das vor ihm am Tisch steht und dazu etwa Folgendes sagen würde: „Wozu brauch’ ich ein Aquarium? Da drinnen ist genug, was herumschwimmt. Und essen kann man es zusätzlich auch noch!“ (Bewusst in hochdeutscher Sprache formuliert, um es allen Lesern außerhalb der Bundeshauptstadt auch zugänglich zu machen!) Na ja, lieber Mundl aus meiner Phantasie, so einfach ist das auch nicht. Denn viele Zutaten, die unsere berühmten Essiggurkerln dauer- und schmackhaft zugleich konservieren, sind nicht unbedingt dazu geeignet, um direkt mit unserem Gaumen oder unserer Zunge in Kontakt zu kommen. Schwerlich wird man sich wohl z. B. ein Lorbeerblatt auf der Zunge zergehen lassen können. Oder sind Sie etwa darauf erpicht, lediglich rohe Zwiebelringe zwischen den Zähnen zu haben? Allzu scharf sind zudem auch die Senfkörner, die als reife Frucht des Weißen Senfs (Sinapis alba) gerne herangezogen werden, um eine gewisse Schärfe mit unserer Nahrung in Verbindung zu bringen. Denselben und durchaus noch intensiveren Effekt beinhalten die Samen des Braunen und des Schwarzen Senfs. Die Senfpflanzen gehören botanisch betrachtet alle zur Familie der Kreuzblütengewächse. Von verschiedenen Agrar- und Kulturflächen aus, auf denen sie angebaut werden, können sie als so genannte Ruderalpflanzen verwildern. Ursprünglich waren die Senfarten alle im mediterranen Raum beheimatet. Nach dem Feierabend gönnt man sich vielleicht an einem Standl ein gutes Würstel mit Senf. Das Gewürz aus Mundls fiktivem Aquarium kann aber auch noch auf eine weitere Weise mit unserem Körper in Berührung kommen, um ein Wohlgefühl herbeizuführen.

Gemütliches Fußbad daheim:

Um entspannen zu können, ist es nicht das Schlechteste, ab und zu ein Fußbad zu nehmen. Das Wasser hierfür kann mit 2 bis 3 Esslöffeln voll zerstampfter Senfkörner angerichtet werden. Das bringt den Muskeln unseres Leibes mitsamt dem Geist Entspannung und Erfrischung zugleich. Acker-Senf ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya