Wohin mit dem Stroh?

16. Januar 2014

Ein kurzer Blick auf den Hafer

Haben Sie vom Weihnachtsfest schon alles weggeräumt und entsorgt? Manche Unverzagte lassen sich damit noch bis 2. Februar Zeit, um dem Christbaum und der Weihnachtskrippe bis zum nächsten 24. Dezember „Ade“ zu sagen. Vom Geschenkpapier wird ja wohl schon längst alles in der Papiertonne gelandet sein. Aber was geschieht mit dem Stroh, sofern es als Grundlage für die Figur des Jesuskindes in der Krippe verwendet wurde? Gewiss, es handelt sich hier meinerseits nur um eine rhetorische Frage, da ich annehme, dass vom angesprochenen Material nur eine sehr geringe Menge Eingang in die Wohnzimmer unserer Häuser fand. Deswegen möchte ich gerne die Aufmerksamkeit auf das Futtermittel Haferstroh lenken. Für unsere Ernährung erweist sich das Haferkorn als äußerst wertvolle Ergänzung. Daher sollte man nicht nur zur berühmten Haferschleimsuppe greifen, wenn der Magen schon längst nicht mehr andere Nahrung aufnehmen und verdauen kann. Ein Müsli in der Frühe oder eine Gemüsesuppe am Mittagstisch sind durchaus naheliegende Gelegenheiten, um den Hafer in Form von Flocken in die Mahlzeiten zu integrieren. Trotz der Winterszeit möchte ich einen geistigen Spaziergang durch die Felder mit Ihnen unternehmen, wo die Kornblumen blühen und in der sommerlichen Wärme der Hafer heranreift. Solange das Haferkraut nämlich noch grün ist und der in der Rispe sitzende Kern noch nicht hart, sondern milchig und weich ist, kann man die gesamte Pflanze ohne die Wurzeln ernten, im Halbschatten trocknen und schließlich häckseln, um es so aufzubewahren. Wir können durchaus auch als Menschen einen Nutzen daraus ziehen, ohne Gefahr zu laufen, in Pferde verwandelt zu werden.

Nerven mit Haferstroh beruhigen:

Von dem Haferstroh, das wie eben beschrieben aufbereitet wurde, nimmt man 5 Esslöffel voll und setzt diese Menge in 1 Liter kaltem Wasser über die Nacht an. Am Morgen kocht man es gut auf. Danach abseihen und eventuell mit ein wenig Honig süßen. In eine Thermosflasche füllen und tagsüber zwischendurch trinken. Das stärkt die Nerven und führt zu einem ruhigen und festen Schlaf, den unser Organismus notwendig braucht. Hafer ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya