Dem Durchfall Einhalt gebieten

13. Januar 2014

Die Schlehen helfen dabei

Ein alter Leitspruch der Naturheilkunde lautet: „Bitter macht lustig!“ Es bedarf dennoch einigen Mutes, um sich zu jener heilbringenden Erkenntnis durchzuringen. Der Schlehdorn (Prunus spinosa) mag vielleicht dazu verhelfen, in einer gewissen Notlage das einzusehen. Doch blicken wir genauer auf diesen pflanzlichen Weggefährten. So hüllt er die Feldraine und Hohlwege, an denen er mit Vorliebe wächst, im späten Frühjahr durch seine vielen weißen Blüten in ein prachtvolles Festgewand. Den Rest des Jahres über gibt er sich eher bescheiden, so dass man bei einer Kräuterwanderung schon genau hinsehen muss, um dieses Steinobstgewächs zu erkennen. Jetzt im Winter ist es jedoch wiederum einfacher, den Schwarzdorn – wie er auch genannt wird – mit den Augen von seinen Nachbarn zu unterscheiden, da seine Früchte stahlblau in der Sonne aufleuchten. Hat sich der Schlehdorn an einem Hang oder am Waldrand einmal etabliert, dann gibt er seinem Untergrund einen festen Halt. Denn mit seinen zahlreichen Wurzeln befestigt er das Erdreich. Gleichzeitig nützt er seine unterirdischen Triebe, um sich in die Nachbarschaft auszubreiten und mit seinen Zweigen ein schier undurchdringbares Dickicht zu bilden. Andere kleinere Pflanzenarten haben dann eher das Nachsehen. Schlehenfrüchte sind seit langer Zeit eine begehrte Köstlichkeit. Das erstaunt vielleicht, da der Versuch, eine Schlehenkirsche im Herbst vorzeitig zu kosten, mit Sicherheit in einer verzerrten Grimasse unseres Gesichts geendet hat. Ja, es brauchte eben den ersten Frost, der die reifen Schlehen einigermaßen genießbar machte.

Tee aus getrockneten Schlehen:

Von den nach Frostnächten gesammelten und zu Hause getrockneten Früchten des Schlehdorns nimmt man 2 Teelöffel voll, zerschlägt sie vorsichtig mit einem Hammer und übergießt sie dann mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen. Am Tag trinkt man am besten 3 Schalen davon, um durch die zusammenziehende Wirkung des Tees unangenehmen Durchfall zu beenden. ⓒ Claudia Hüttl, Geras Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya