It’s tea time

9. Januar 2014
Caspar, Melchior und Balthasar haben bereits ihre Mission erfüllt. Die Weisen aus dem Morgenland lieferten Gold, Weihrauch und Myrrhe beim göttlichen Kind ab. Natürlich nicht in der Schnelligkeit eines Zustelldienstes. Sie ließen ihrer Erkenntnis Raum und Zeit, da ihnen der Erlöser der Welt persönlich begegnet ist. Im Grübeln über den restlichen Proviant der drei Weisen aus dem Morgenland kommen wir über kurz oder lang auf den Tee zu sprechen. Denn die Heimat des Teestrauches (Camellia sinensis) liegt im ostasiatischen Raum. Schon seit Menschengedenken wurden die Blätter dieses Gewächses dazu verwendet, um daraus Genuss und Heilung zu ziehen. Über die verschiedensten Handelswege, die im Lauf der Geschichte den Fernen Osten mit dem äußersten Westen verbanden, bürgerte es sich auch in den europäischen Breiten ein, eine Kultur des Teetrinkens zu entwickeln und aufrecht zu erhalten. In einer sehr vereinfachten und verkürzten Darstellung – die Teespezialisten mögen Nachsicht walten lassen – reden wir gewöhnlich von Schwarztee. Dabei meinen wir die fermentierten und zerkleinerten Blätter des Teestrauches, während man für den so genannten Grünen Tee lediglich die getrocknete Droge der abgezupften Pflanzenteile des besagten Gewächses heranzieht. In der Überschrift dieser Kolumne wird klar, dass es sich beim aufgegossenen Genuss- und Heilmittel keineswegs um ein bloß im Vorübergehen zu konsumierendes Getränk handelt, das eine Fast-Food-Gewohnheit das Wort reden würde. Die Zeit ist in das Teetrinken inkludiert. Entweder nimmt man sich diese notwendige Spanne selbst oder man teilt diese mit jemand anderem, um genau dieselbe herzuschenken. Die Heiligen Drei Könige haben sicher auf ihrem Weg sehr oft innegehalten, um vielleicht bei einer Tasse Tee ihre Sehnsucht zu bereden, welche die Signale der Schöpfung in ihnen geweckt haben.

Offene Mundwinkel behandeln:

Wer zu offenen Mundwinkeln neigt, der möge tagsüber den Mund mit starkem Schwarztee so ausspülen, dass dabei ebenfalls die Mundwinkel von diesem Getränk gut befeuchtet werden. Diese Anwendung kann man auch vorbeugend durchführen. Teestrauch ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya