Eine ehrwürdige Tugend

26. November 2013

Die Königskerze animiert zum Milde-Sein

Noblesse oblige – Adel verpflichtet! Dieser Imperativ ist möglicherweise schwer verständlich. Ohne sich jeglicher familiären Wurzeln schämen zu müssen, haben doch nur wenige das Privileg, einer hochadeligen Dynastie anzugehören, die womöglich äußerst verdient die Wendungen der Zeitgeschichte mitgetragen und gestaltet hat. Generell erwarten wir uns von Leuten, die in verantwortungsvollen Positionen wirken, das dementsprechende Benehmen und den dazugehörigen Anstand. Um nicht in Gefahr zu geraten, unter Umständen jetzt gar den moralischen Zeigefinger zu erheben, wende ich mich einer äußerst erhabenen Pflanze zu, die im Sommer mit ihrem aufrechten Wuchs die Wege säumte. Jetzt stehen dort, wo sie blühte, die bereits verdorrten Stängel samt den ölhaltigen Samenkapseln. Ganz früher hat man die angesprochenen Königskerzen in diesem Zustand gerne als Fackeln verwendet. Wenn heutzutage meist ungewollt von so viel Gewalt und Terror in Schlagzeilen die Rede ist, dann weiß man sofort, dass es nicht gerade beeindruckt, wenn Menschen demütig und rücksichtsvoll handeln. Meist ist ja – Gott sei es geklagt – der Ellbogen das anscheinend überaus häufig benutzte Körperglied, das einzelne Menschen bzw. ganze Gruppen vorwärts zu bringen vermag. Aber mit dem Auge des Herzens dürfen wir genau das Gegenteil erkennen. Wahre Demut und menschengerechte Milde entspringen einer Freiheit, die aus einem Hintergrund erwächst, der nichts mit Minderwertigkeit oder gar falscher Angst zu tun hat. Wer in sich gefestigt und im Vertrauen bzw. im Glauben verwurzelt ist, der kann es sich „leisten“, mit Nachsicht, Verständnis und Toleranz die jeweils anstehenden Probleme des Alltags zum Guten zu wenden. Die Königskerze ist ein Sinnbild dafür.

Schwache Blase stärken:

Ängstlichkeit und Harnausscheidung hängen bekanntlich eng zusammen. Menschen, die als Symptom eine problematische Blase aufweisen, sind mit einem Tee, der aus Königskerzenblüten im Heißaufguss angerichtet wird (2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen; 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen), bestens beraten. Gleichzeitig wird damit ihr Selbstvertrauen unterstützt. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya