Herbstzeit ist Bastelzeit
13. November 2013Die Erle kann was beitragen
Unsere Blicke sind ständiger Verfolgung ausgesetzt. Tausende von Bildern laufen tagtäglich vor unseren Augen ab. Sämtliche medialen Hilfen der Arbeit und der Freizeit sind voll davon. Viele möchten das logischerweise nutzen, und eine gute Werbung führt meist auch zum gewünschten Erfolg. Viel harmloser verhält es sich da mit sämtlichen Formen der Dekoration im eigenen Heim oder in einer liebevoll gestalteten Auslage. Übrigens: es gibt sogar eigene Kurse, um ein stilvolles Dekorieren zu erlernen. Die Natur macht auch auf ganz eigene Weise auf sich aufmerksam. Unlängst fuhr ich an einem Bach vorbei, wo an dessen Ufer gerade frisch gefällte Erlenstämme auf der Wiese lagen. Ihre Schnittstellen leuchteten derart in einem intensiven Orangerot, so dass ich automatisch dort hinschauen musste. Keine Angst, ich bin deswegen nicht von der Straße abgekommen ;-). Die Farben der Natur sollte man doch auf irgendeine Art und Weise einfangen können. Nun, unsere Altvorderen haben sehr wohl gewusst, wie man mit den Farbstoffen, die in den Pflanzen und in den Materialien enthalten sind, Großartiges an Farbe an einen Plafond oder auf eine Leinwand zaubern konnte. Bis heute erstrahlen z. B. die zahlreichen Fresken und Seccomalereien unserer oft hunderte Jahre alten Kirchen in ungebrochener Strahlkraft. Wenn aber schon äußerst wenige von uns die Gabe haben, zu einem akademischen Künstler aufzusteigen, so kann man dennoch darangehen, beim Färben von Naturstoffen und Wolle auf den Farbenkasten der Pflanzen zurückzugreifen. Auch hierin gibt es durchaus kundige Zeitgenossen, an die wir uns wenden können. Wer aber solche Berater nicht in unmittelbarer Nähe hat, soll sich ermutigen lassen, selbst zu experimentieren. Die Schwarzerlen am Flussufer können dabei ein wenig mithelfen.Naturfarben gewinnen:
Nicht nur natürliche Stoffe, auch andere Fasern oder Gegenstände aus Holz können mithilfe der natürlichen Pflanzenfarben im Aussehen verändert werden. Von der Schwarzerle (Alnus glutinosa) kann man die Rinde nehmen und sie in ein Alkoholbad legen. Dadurch löst sich ein starkbrauner Farbstoff, der zum Einfärben des oben Erwähnten geeignet ist. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/ThayaKategorien: Nachlese