Die Nelke, die am Boden bleibt

9. November 2013

Das Kahle Bruchkraut ist ganz bescheiden

Spricht man von Blumen, die eine bestimmte Bedeutung haben, landet man sehr schnell bei den Nelken. Die Zuchtformen dieser wunderschönen Schnittpflanzen erweisen sich in der Vase als langlebig und pflegeleicht. In der botanischen Klassifizierung gibt es eine ganze Pflanzenfamilie, die wir Nelkengewächse (Caryophyllaceae) nennen. Neben den in der freien Natur vorkommenden Nelkenarten zählen auch andere Kräuter wie z. B. die einzelnen Mieren oder das Kahle Bruchkraut (Herniaria glabra) dazu. Letzteres hat sich darauf spezialisiert, auf sandigen und steinigen Strandorten zu gedeihen und zu überleben. Dabei macht dieses Gewächs nicht viel Aufsehen um sich. Zwischen Juni und September erscheinen auf den am Boden dahinwachsenden Trieben die äußerst kleinen Blüten, die allein schon aufgrund ihrer grünlich-gelben Färbung schwer auszumachen sind. In der langen Erfahrungsgeschichte der Naturheilkunde im Zusammenhang mit dem Bruchkraut hat sich die Empfehlung herauskristallisiert, die Pflanzenteile dieses Heilkrauts jeweils frisch zu verwenden. Jedoch kann man ohne weiteres den Versuch unternehmen, das Bruchkraut an einem schattigen Platz vorsichtig zu trocknen, um es so auch in der kalten Jahreszeit einsetzen und verwenden zu können. In seiner Wirkkraft richtet sich das Bruchkraut vor allem auf die Wasserausscheidung. In der Medizin bezeichnet man die Absonderung des Harns über die Nieren im Fachchargon als Diurese. Innerhalb des gesamten Kreislaufes spielen eben Nieren und Blase eine nicht unbedeutende Rolle. Um gerade diesen Bereich zu entkrampfen und zu fördern, kann man auf das Bruchkraut zurückgreifen.

Blasenkatarrh lindern:

Bei Beschwerden im Harnbereich erweist sich das Bruchkraut durchaus als hilfreich. Wenn der behandelnde Arzt nichts einzuwenden hat, kann man als begleitende Maßnahme einen Tee, den man zu gleichen Teilen aus Bruchkrauttrieben und Bärentrauben-Blättern mischt und im Heißaufguss anrichtet, eine Zeit lang morgens und abends zu sich nehmen. ⓒ Foto: Flickr, Bas Kers (NL)