Der Leber und der Milz einen Dienst erweisen

4. November 2013

Vielleicht mit etwas Liebstöckel?

Woran merkt man, dass der Koch verliebt ist? Richtig, die Suppe ist versalzen! Ob das in gleicher Weise für das weibliche Küchenpersonal gilt, bleibt vorerst einmal dahingestellt. Im anderen Falle gibt es ja eine Reihe von herrlichen Suppen, die, warm serviert, dem Körper helfen, das nachkommende Mahl zu genießen und zwischendurch wieder einmal Kräfte zu sammeln. Was sonst noch alles in die flüssige Köstlichkeit hinein muss, bestimmen nicht zuletzt die vorhandenen Gewürze und Kräuter. Früher war es ja in den Gaststätten gang und gäbe, dass auf den Tischen jeweils ein kleines Fläschchen mit einem Suppengewürzsaft stand, damit so der Gast seinen von zu Hause gewohnten Einheitsgeschmack ebenso in der Fremde mit ein paar Spritzern des dunkelbraunen Saftes herbeiführen konnte. In diesem Zusammenhang wird auch das Liebstöckelkraut, bei dem ich heute ein wenig verweile, „Maggikraut“ genannt. Dieser Begriff ist aber irreführend, denn in den künstlich hergestellten Suppenaroma-Zusätzen finden sich überwiegend keine Spuren dieser beliebten Würzpflanze. Das Liebstöckel (Levisticum officinale) zählt zusammen mit Kümmel und Anis zu den Doldenblütlern. Natürlich haben die meisten ihr Interesse an den Blättern, die das Gewächs den Sommer über hervorbringt, um eben damit die Speisen zu bereichern. Zu den Erntegütern dieses Heilkrauts zählen aber auch die Samen. Immerhin lassen sich daraus einige Auszüge und Elixiere herstellen, die den Körper auf ganz eigene Art und Weise unterstützen können. Der Stoffwechsel wird ja nicht nur allein durch die Verdauungstätigkeit des Magens in Gang gehalten. Die darum herum befindlichen Organe haben ebenfalls ihre Rolle für die rechte Versorgung unseres Körpers.

Liebstöckelwein selber herstellen:

In einem Mörser werden ca. 30 g Liebstöckelsamen zerstoßen, die man dann einem halben Liter naturbelassenem Weißwein beimengt. Beides zusammen 8 Tage lang stehen lassen, abschließend abseihen und kühl stellen. Um Leber und Milz zu stärken, kann man davon täglich ein Stamperl voll auf nüchternen Magen trinken. Das fördert auch den Abgang von Nierensand bzw. -steinen. Diese Empfehlung gilt jedoch nur für jene, die nicht von Alkoholsucht betroffen sind. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya