Dekoration und Speise in einem

20. September 2013

Die Artischocke hat heilende Kraft

Haben Sie schon einmal einen Blumenstrauß aus Gemüse überreicht bekommen? Vermutlich hat der eine oder andere vegetarisch orientierte Zeitgenosse schon eine derartige Aufmerksamkeit erhalten. Ich kann mir auch denken, dass in unserer Landesberufsschule für Floristen in Geras das Entwerfen derartiger Gebinde gelehrt wird, ohne jedoch wirklich den dafür ausschlaggebenden Lehrplan zu kennen. So manches Gartengemüse eignet sich ja durchaus dafür, mithilfe seiner Blüte jemandem eine Freude zu bereiten. Die Artischocke (Cynara cardunculus) lässt sich auf jeden Fall dafür heranziehen, denn sie zählt zu den Korbblütlern. Wenn sie zum Blühen kommt, sieht man ihr die Verwandtschaft mit den Disteln bereits an. Auf den Märkten gibt es die Artischocken ohnehin frisch zu kaufen und es ist allein schon eine Freude, die dicken knackigen Kelchblätter mit dem Auge zu betrachten. Artischocken stammen ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und fanden bereits in antiken Dokumenten Erwähnung. Über italienische Handelsleute trat diese delikate Grünkost ab dem 16. Jahrhundert seine kulinarische Werbetour über Frankreich und Großbritannien in restliche Europa an und eroberte von dort aus auch den Rest der Welt in den Überseeländern. König Heinrich VIII. von England hatte ein Faible für die Artischocke. Die essbaren Teile dieses Gemüses sind vor allem die fleischigen Schuppenblätter rund um die werdende Blüte und der Blütenboden. Es gibt aber auch einige kleinwüchsige Sorten der Artischocke, die als Ganzes verarbeitet und genossen werden können. In einschlägigen Kochbüchern findet man zahlreiche Anregungen, um dieses gehaltvolle Gewächs mundgerecht und appetitlich für die Lieben am Tisch zubereiten zu können.

Artischockensaft:

Wer Probleme mit der Leber oder der Galle hat, ist sicher nicht schlecht beraten, die Artischocke des Öfteren in den Speiseplan aufzunehmen. Man kann die grünen Blätter aber auch auspressen. Der gewonnene Saft wird in der Menge von 1 Esslöffel 3-mal täglich zu sich genommen, um mitzuhelfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Als Kur mindestens 3 Wochen lang durchführen. Im Handel sind ebenfalls haltbare Produkte dieser Art erhältlich. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya